Chart 1 - Intradaychart auf Stundenbasis
Während der Sitzungen der Europäischen Notenbank geht es auf dem Börsenparkett immer etwas hektisch zu. Ein lustiges Hin und Her der Kurse ohne erkennbaren Sinn und vor allem immer ohne jeden Trend ist die Folge. Wer mit System anlegen will, hat hier schlechte Karten - im Gegenteil: Oft werden sogar Stopps ausgelöst, obwohl der Markt dann wieder in die andere Richtung dreht. Investoren und selbständig handelnde Computeralgorithmen versuchen um 13:45 Uhr in Sekundenbruchteilen, sich an den Zinsentscheid der Währungshüter anzupassen. Auch nach der Pressekonferenz um 14:30 Uhr kann es noch zu Verwerfungen kommen, wenn kurzfristige Intraday-Positionen wieder glatt gestellt werden.
Wer nach Technischer Analyse anlegt, sollte dem Markt in dieser Zeit fern bleiben - denn hier passiert nichts anderes, als zu Goldrausch-Zeiten im 19 Jahrhundert. Zocker, die glauben, den in Wahrheit unvorhersehbaren Markt in diesen Minuten kontrollieren zu können, sorgen für scharfe Ausschläge in beide Richtungen. Chartmarken können dabei durchbrochen werden, ohne dass es eine Bedeutung hat. Nur wenn der Index sich auch im Nachmittagsgeschäft bis hin zum Tagesschluss noch auf einem gewissen Niveau hält, ist eventuell ein Signal gegeben.
Aber diese Schwankungsfreude hat auch Vorteile: So steigen heute dadurch die Chancen, dass der Index die 10.000 durchbrechen kann. Anschließend haben solche Marken erfahrungsgemäß ihren psychologischen Schrecken verloren, denn wo der DAX schon einmal war, kommt er schneller wieder hin. Und Potenzial haben die Kurse bis jenseits der 10.150er-Marke, erst dort erreichen sie wieder eine überkaufte Zone, weil der Index dann langsam sehr weit von seinem Monatsdurchschnittskurs abzuweichen beginnt (siehe unterster Indikator im Chart auf Seite zwei, der den prozentualen Abstand zur 21-Tage misst).
Auch auf der Unterseite könnte es zu vermeintlichen Verkaufssignalen kommen, die Anleger später wieder bereuen. So ist die Zone um 9700 bis 9800 potenziell gefährdet. Ein leichtfertiger Durchbruch sollte nicht gleich allzu ernst genommen werden, auch wenn der Index heute vermutlich kaum so tief kommen wird. Wenn doch, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit um 9600 eine (zumindest temporäre) Bodenbildung zu erwarten. In diesem Areal gab es mit einer Spanne von plus/minus 50 Punkten zahlreiche Umsätze und Wendepunkte in den vergangenen Wochen. Es ist aus Sicht der klassischen charttechnischen Analyse zwar kein perfekter Unterstützungsbereich, stellt jedoch unseren Geheimtipp für eine Bodenbildung im Falle einer kurzfristigen Korrektur dar.
Chart 2 - Intradaychart auf Minutenbasis
Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.
Chart 3 - Tageschart
Im Tageschart ist nun vor allem der Aufwärtstrendkanal wichtig: Er lässt den Kursen Luft nach oben bis etwa 10.400 / 10.600 Zähler. Die Untergrenze dieses Kurskorridors bildet bei 9200/9300 Punkten zusammen mit der 200-Tage-Linie zugleich die erste Unterstützung im übergeordneten Zeitfenster - erst darunter wird die Prognose wieder schlechter, doch momentan droht dieser Ernstfall nicht.
Chart 4 - Wochenchart
Im Wochenchart ergeben sich zusätzlich zu den kurzfristigen Kursbildern des Deutschen Aktienindex vor allem zwei Zusatzinformationen: Er zeigt die starke Unterstützung bei 7500/8000 Punkten, die jedoch aus heutiger Sicht noch nicht gebraucht wird. Der Abstand zur 200-Tage-Linie und die geglättete Stochastik-Kurve warnen zudem rechtzeitig vor einer massiv überkauften Marktlage. Doch dazu müssen sie erst obere Extrembereiche (rote Zonen) erreichen - davon sind die Signalgeber noch weit entfernt.
Chart 5 - Kerzenchart auf Tagesbasis
Unterstützungen und Widerstände