Der Autozulieferer SHW erwartet wegen guter Geschäfte mit Pumpen und Motorkomponenten im Gesamtjahr mehr Umsatz als bislang. Jedoch hinkt das schwäbische Unternehmen beim Produktionsausbau und der Kostensenkung in der Sparte der eigenen Planung hinterher und setzte daher am Mittwoch ein Fragezeichen hinter die Gewinnprognose. "Es gilt jetzt, die Ärmel hochzukrempeln und die Rückstände entschlossen und zeitnah aufzuholen", erklärte Vorstandschef Frank Boshoff am Mittwoch.

Für 2015 prognostiziert das Management nun einen Erlös von 470 statt bislang 460 (Vorjahr: 430) Millionen Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda bereinigt) soll weiter auf 46 bis 50 (40,6) Millionen Euro steigen. "Entscheidend für den Grad der Zielerreichung wird dabei die beschleunigte Umsetzung der Effizienzprogramme im Geschäftsbereich Pumpen und Motorkomponenten sein." An der Börse kamen die Aussichten dennoch gut an. Die im SDax notierte Aktie legte zeitweise 2,5 Prozent auf 43,2 Euro zu.

Im ersten Quartal war es bei dem Autozulieferer angesichts praller Auftragsbücher zu kostspieligen Fertigungsengpässen gekommen. Sonderschichten und die Auslagerung an externe Dienstleister trieben die Ausgaben in die Höhe. Im ersten Halbjahr steigerte das als Schwäbische Hüttenwerke gegründete Traditionsunternehmen seinen Umsatz um 13 Prozent auf 240 Millionen Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wuchs auf 23 von knapp 20 Millionen Euro. Unter dem Strich verbesserte sich der Gewinn um fast 34 Prozent auf 9,6 Millionen Euro. Einbezogen ist dabei erstmals das Bremsscheiben-Gemeinschaftsunternehmen SHW Longji Brake Discs in China mit 1,3 Millionen Euro Beitrag.

Reuters