Verzögerungen in der Produktion und Logistikkosten hätten zuletzt deutliche Spuren im Ergebnis hinterlassen. Im zweiten Quartal sank das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern um fast 18 Prozent auf 5,7 Millionen Euro.

Insgesamt ist der Produzent von Kfz-Pumpen, Motorkomponenten und Bremsscheiben aber zuversichtlich, einen höheren Umsatz und Gewinn als bisher angenommen erzielen zu können. Das Unternehmen hob seine Umsatzprognose für 2014 um zehn bis 15 Millionen Euro auf 390 bis 415 Millionen Euro an. Zehn Prozent davon wollen die Schwaben an operativem Gewinn (Ebitda) einstreichen. Die SHW-Aktie stieg daraufhin um mehr als fünf Prozent und setzte sich an die Spitze des SDax.

Das 1365 gegründete Traditionsunternehmen aus Aalen will in den kommenden Jahren im Ausland - vor allem in den USA und China - wachsen. Bis 2018 hat sich der Vorstand unter Vorsitz von Thomas Buchholz vorgenommen, den Umsatz aus eigener Kraft auf 620 Millionen Euro zu steigern. Auch diese Marke könnte Rosengart zufolge übertroffen werden, da SHW auch nach Übernahmemöglichkeiten Ausschau hält. "Akquisitionen können uns dabei helfen, das Ziel vorzeitig zu erreichen und bis 2018 stärker zu wachsen."

Der jüngste Gewinnrückgang lag Rosengart zufolge vor allem an einem Investitionsstau in der Pulvermetallurgie, die der Pumpenfertigung zuarbeitet. Der Maschinenpark dort sei rund 15 Jahre alt. Deshalb nähmen die Produktionsausfälle zu. Notwendige Investitionen in neue Anlagen seien vernachlässigt worden. "Das haben wir mit dem neuen Aufsichtsrat geheilt", sagte Rosengart. Binnen drei Jahren sollen jetzt 15 bis 20 Millionen Euro investiert werden. Im Herbst werde die erste der neuen Anlagen in Betrieb gehen.

Auch ein weiterer Kostenfaktor soll dann entschärft werden. Zur Produktion bestimmter Bremsscheiben musste eine neue Lackieranlage angeschafft werden. Bis sie im September anlaufen kann, muss SHW die Teile extern lackieren lassen, was die Kosten nach oben treibt. Gleichzeitig dringen die Autohersteller immer stärker auf günstige Preise. Ob Volkswagen, Daimler oder BMW - bei allen SHW-Großkunden sind Kostensenkungsprogramme im Gespräch. "Wir erwarten, dass die Autohersteller eine härtere Preisrunde fahren wollen. Das ist aber das übliche Spannungsfeld in der Branche", sagte Rosengart.

Reuters