Vor gut zwei Jahren stellte sich Quirien Lemey, Fondsmanager bei Degroof Petercam AM, zwei Fragen: Worin soll ich investieren? Und worin nicht? So viel schien ihm schnell klar: Auf klassische Finanzwerte, die viele Indizes dominieren, könnte er gut verzichten. Ebenso auf traditionelle Öl- und Gaswerte. Klüger fand er die Idee, in zukunftsträchtige Themen zu investieren. Aus diesen Gedanken heraus entwickelte er das Konzept zum DPAM Equities NEWGEMS Sustainable B Cap, der im Herbst 2017 aus dem World Equity Fund entstand.
Insgesamt entdeckten Lemey und seine Kollegen sieben Themen, die sie für zukunftsträchtig hielten: E-Society, Generation Z, Industrie 4.0, Nanotechnologie, Ökologie, Sicherheit und Wellness - oder NEW- GEMS, wenn man die Anfangsbuchstaben der englischen Begriffe entsprechend anordnet. Jedes Thema möchte Lemey jeweils mit fünf bis 25 Prozent abdecken. In der klassischen Betrachtung hält der NEW-
GEMS-Fonds 34 Prozent in IT-Werten, 20 Prozent in Health-Care-Titeln und 13 Prozent in zyklischen Konsumaktien. Sektoren wie Energie, Rohstoffe, Telekom oder zyklische Konsumgüter spielen dagegen kaum eine Rolle für den Fonds.
Im Portfolio hält Lemey rund 70 bis 80 Einzelwerte. Zu seinen größten Titeln zählen derzeit Mega Caps wie Alphabet, Amazon, Microsoft und Sony. Aber ebenso kleinere Unternehmen wie Agilent Technologies und Cineworld Group. Ohnehin hält Lemey vergleichsweise viele Small und Mid Caps, weil diese flexibler sind oder schneller wachsen können als Large und Mega Caps.
"Wir mögen es, wenn unsere Titel innovativ oder disruptiv sind", begründet der Belgier. Am Ende zählt für ihn aber, ob die jeweiligen Unternehmen einen ausreichend hohen Free Cashflow erzielen oder erzielen können. Sprich: Lemey hält lieber Aktien von Netflix als von Tesla. Zudem meidet er Aktien, die in puncto ESG-Kriterien besonders schlecht abschneiden.
Fazit: Der neue NEWGEMS-Fonds von Degroof Petercam AM passt in kein gängiges Raster. Gegenüber dem MSCI World Index sollte er auf lange Sicht volatiler, aber auch renditestärker sein.