Ausgangssituation und Signal
Mit der heutigen Kursrallye summiert sich das Plus der Siemens-Aktie auf 8,8 Prozent - in nur vier Handelstagen! Damit setzt sich die freundliche Tendenz fort, die bereits in der vergangenen Woche bei einer Notierung um 80 Euro einsetzte. Damit erweist sich der Kursbereich zwischen 77,91 Euro und 80 Euro als stabile Unterstützung, die in den vergangenen drei Jahren bereits dreimal getestet wurde. Die jüngste Aufwärtsbewegung führte die Papiere über die einstigen Widerstände bei 86 Euro und 88 Euro, die nun als Unterstützungen gelten. Die impulsive Kursbewegung von heute ist besonders hervorzuheben! Denn der heutige Eröffnungskurs lag mit 86,20 Euro bereits um 2,1 Prozent oberhalb des gestrigen Tageshochs. Die Folge: Es ist eine "Kurslücke" (engl.: "Gap") entstanden. Dies passiert z. B. dann, wenn der Eröffnungskurs einer Handelsperiode weit oberhalb des Höchstkurses der vorausgegangenen Handelsperiode liegt. Derartige Kurslücken werden nicht selten im Rahmen einer anschließenden Korrekturbewegung "geschlossen".
Empfehlung
Die charttechnische Ausgangslage muss zwischenzeitlich als "überhitzt" bezeichnet werden, insbesondere dann, wenn man sich die tägliche Kursbasis betrachtet. Die kräftigen Kursgewinne locken zu Gewinnmitnahmen, zumal mit der fallenden 200-Tagelinie bei 91,28 Euro ein erster ernstzunehmender Widerstandsbereich beginnt, der sich bis an die 92er-Linie erstreckt. Kurs aktuell: 89,94 Euro. Eine Korrekturbewegung nach unten käme damit nicht überraschend. Dabei könnten etwaige Verkäufe den Siemens-Aktienkurs schnell bis unter die 86er-Unterstützung drücken. Bei einer weiterführenden Korrektur bis auf 84,40 Euro wäre dann auch die "Kurslücke" von heute geschlossen. Damit lässt sich ein mögliches Korrekturpotenzial von bis zu 6,2 Prozent herleiten. Gehebelt um den Faktor 6,5 errechnet sich mithin ein potenzieller (erster) Gewinn von bis zu 40 Prozent. Dabei lässt sich mit einem relativ engen Stop-Losskurs arbeiten, der z. B. knapp oberhalb der 92-Euro-Kursmarke angelegt werden könne. Damit überzeugt diese Short-Strategie mit einem attraktiven Chance-Risikoverhältnis. Eine Short-Strategie, die sich grundsätzlich auch zum Absichern bestehender Siemens-Aktienbestände rechnet, um etwaige Kursverluste bei einer eintretenden Korrektur zu kompensieren.
Tageschart
Wochenchart
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Produktidee
Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist Bankkaufmann und studierte Volkswirtschaftslehre. Der Wirtschaftsjournalist arbeitete viele Jahre in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Bereits im Jahr 1999 analysierte er das erste Mal für Börse Online den Markt aus charttechnischer Sicht.
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