Die Ausfuhr von Produkten sei das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Andere Staaten wie Japan oder China unterstützten ihre Firmen dabei sehr viel stärker, um den Export anzukurbeln. "Das ist eine Frage, mit der sich die Bundesregierung und auch wir uns in Deutschland befassen müssen", mahnte Kaeser. Deutsche Unternehmen klagen seit Jahren, dass Regierungen in Asien, aber auch Afrika große Infrastrukturprojekte nicht nur nach technologischen Kriterien vergeben, sondern auch danach, aus welchem Land eine Komplettfinanzierung der Projekte angeboten wird.
Zugleich lobte der Siemens-Chef den Standort Indien, der bisher im Schatten Chinas stand. "Das Land hat alle Voraussetzungen, um auch ein großer Spieler in der Industrie in der Welt zu sein", sagte Kaeser. Allerdings gebe es großen Nachholbedarf in der Infrastruktur. Siemens will etwa im Energie- und Verkehrsbereich stärker ins Geschäft kommen.
Am Montag finden in Neu Delhi die dritten bilateralen Regierungskonsultationen statt. Bundeskanzlerin Angela Merkel wird dabei von einer größeren Wirtschaftsdelegation begleitet.
Reuters