Bei europäischen Aktien ging es zuletzt ziemlich volatil zu, unter dem Strich war es dabei im Schnitt für Anleger schwierig, Geld zu verdienen. Das verdeutlicht die Entwicklung beim STOXX Europe 600 Kursindex, der in den vergangenen zwölf Monaten letztlich nicht groß vom Fleck gekommen ist.

Immerhin hat sich zuletzt aber eine Erholungsbewegung breit gemacht und dadurch besteht inzwischen sogar die Chance, das Jahreshoch sowie das nur wenig darüber liegende Rekordhoch zurückzuerobern. Innerhalb des Marktes hat sich auf Branchen- und Unternehmensebene zuletzt aber einiges verändert, was auch zu teilweise veränderten Favoritenrolle führt.

Die US-Investmentbank Jefferies reagiert darauf in ihrer so genannten Franchise Picks List für Europa, welche die aus Sicht der hauseigenen Analysten aussichtsreichen europäischen Aktien beinhaltet, mit einigen Anpassungen. Gestrichen hat man acht Altfavoriten und dafür neun Neuempfehlungen aufgenommen. Dadurch besteht die Franchise Picks List für Europa nunmehr als 16 Titeln.

Das durchschnittliche Kursziel dieser Jefferies-Favoriten liegt um 25 Prozent über den Kursen bei Vorlage der dazugehörigen aktuellen Studie am 08. Mai. Auf den nächsten Seiten stellen wir fünf Werte vor, denen die Analysten deutliches Kurspotenzial von bis zu 42 Prozent zubilligen.

Auf Seite 2: Anglo American





Anglo American-Aktie



Beim ersten hier portraitierten Mitfavoriten Anglo American hat Jefferies das Kursziel auf 23,00 britische Pfund festgezurrt. Das heißt, gemessen am aktuellen Kurs von 18,408 Pfund ergibt sich für den Neuzugang unter den Franchise Pick List-Mitgliedern fast 25 Prozent Luft nach oben. Interessant in diesem Zusammenhang ist der ergänzende Hinweis, dass der zuständige Analyst Chris LaFemina in einem sehr günstigen globalen Wachstumsszenario den fairen Wert sogar auf 33,00 Pfund beziffern würde.

Zu den Gründen für die positive Haltung gegenüber diesem Rohstoffproduzenten führt LaFemina an, dass sich basierend auf konservativen Rohstoffpreisannahmen eine Rendite auf den freien Cash Flow von mehr als zehn Prozent abzeichnet. Außerdem sei die bei einem relativ geringen Netto-Verschuldungsgrad zum EBITDA mit dem 0,5.fachen die Bilanz stark.

Die erwirtschafteten Mittel dürfte das Unternehmen für Kapitalrückführungen an die Aktionäre in der Form von Dividenden und vermutlich auch über Aktienrückkäufe verwenden. Zudem dürften Gelder für die Weiterentwicklung des als Weltklasse bezeichneten Kupferprojektes Quellaveco in Peru Verwendung finden.

Beides zusammen dürfte dazu beitragen, die Bewertung zu heben. Darüber hinaus sei damit zu rechnen, dass der größter Aktionär - Vorstandschef Anil Agarwal von Vedanta, der 2017 21 Prozent der Anteile erwarb - eine aktivere Rolle spielen wird als zuletzt, wenn es darum geht, die Umstrukturierung von Anglo voranzutreiben.

Das Verhältnis von Unternehmenswert zum EBITDA bewege sich mit dem 4,5-fachen unter dem Branchenschnitt von 4,6, obwohl die Rendite auf den freien Cash Flow ebenso durchschnittlich sei, wie die Dividendenrendite, die sich basierend auf seiner Ausschüttungsschätzung von 0,86 Dollar für 2018 ergibt.

Charttechnik



Die Kursentwicklung von Anglo American spiegelt im Großen und Ganzen den jüngsten Zyklus bei den Rohstoffpreisen wieder. Das heißt, während die Notierungen einige Jahre zuvor stark abgerutscht sind, geht es seit Anfang 2016 wieder deutlich nach oben mit den Kursen. Eine seit Mitte Januar eingelegte Verschnaufpause hat der Titel gerade mit dem Vorstoß auf neue Mehrjahreshochs beendet. Charttechnisch gestaltet sich somit die Lage viel versprechend.



Profil



Anglo American zählt weltweit zu den größten Minenbetreibern. Zu den geförderten Produkten gehören Eisenerz, Mangan, Kohle, Kupfer und Nickel. Im Mineralienbereich gehört das Unternehmen zu den führenden Förderern von Diamanten. Außerdem gilt es als größter Platinförderer weltweit. Produktionsstätten befinden sich in Asien, Afrika, Australien, Nord- und Südamerika und Europa. Die Tätigkeiten von Anglo American umfassen neben der Förderung, Aufbereitung und Verhüttung der Bodenschätze auch die Erschließung neuer Förderstandorte und die Entwicklung neuer Technologien.

Auf Seite 3: Volkswagen





Volkswagen-Aktie



Der zweite europäische Mitfavorit von Jefferies stammt mit Volkswagen aus Deutschland. Als Kursziel nennt die US-Investmentbank für die Vorzugsaktien des DAX-Vertreters 220,00 Euro. Das heißt, man traut dem Autobauer, der neu in die Franchise Pick List aufgerückt ist, bei einem aktuellen Kurs von 171,24 Euro einen Anstieg von 28,4 Prozent zu.

Bei Volkswagen geht der zuständige Analyst Philippe Houchois davon aus, dass sich das Unternehmen noch in der Frühphase großer struktureller Veränderungen befindet. Jüngst habe es Produktneueinführungen gegeben und die Kostendisziplin habe sich verbessert oder stabilisiert. Das gelte auch für die Ertragskraft verschiedener Unternehmensbereiche, darunter auch die Marke VW selbst. Hinzu kommen eine verbesserte Cash-Umwandlung durch bessere Investitionen und F&E-Disziplin.

Aus seiner Sicht dürfte die Kombination aus dem allgemeinen Druck, der auf die Industrie dahingehend ausgeübt wird, Kapital umzuverteilen und das Geschäftsmodell zu verändern sowie ein Generationswechsel auf Holdingebene bei der Porsche SE, die über einen Stimmrechtsanteil von 52 Prozent an VW verfügt, letztendlich zu Veränderungen in der Unternehmensstruktur, den erwirtschafteten Renditen sowie zu einer Neubewertung der Aktie führen wird.

Erwähnung finden darüber hinaus die anstehenden Veränderungen im Bereich des Truck & Bus-Geschäfts, wozu auch eine vom Konzern unabhängigere Führung gehört. Diese sei auch als ein Testfall dafür zu werten, inwieweit es der Gesellschaft gelingt, sich auf Veränderungen einzulassen.

Zieht man als Basis den Wert aller Einzelteile heran, dann ergeben sich mehr als 300 Euro je Aktie. Doch das genannte Kursziel von 220 Euro basiert auf einem abgezinsten Cash-Flow-Ansatz DCF-basiert und spiegelt weitgehend den Wert des konsolidierten Industriegeschäfts ohne Finanzdienstleistungen wider sowie die Dividendeneinnahmen des Konzerns aus chinesischen Joint Ventures. Gemessen an den Schätzungen für 2019 komme der Titel auf ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von 0,19, auf ein 2,6-faches Verhältnis von Unternehmenswert zum EBIT und auf ein geschätztes KGV von 6,1.

Charttechnik



Im Zuge des Abgasskandals musste Volkswagen 2015 bekanntlich einen herben Kursrückschlag hinnehmen. Begleitend von immer wieder aufgetretenen kleineren Rücksetzern befindet sich der Titel aber seit Anfang 2016 grundsätzlich aber auf einem Erholungskurs. Um diesen als völlig intakt zu untermauern, wäre es aber wichtig, das Jahreshoch von 188,50 Euro zurückzuerobern und im Idealfall nachhaltig zu verbessern.



Profil



Die Volkswagen AG ist der größte Automobilhersteller in Europa und einer der führenden weltweit. Volkswagen konzentriert seine Tätigkeit auf das Automobilgeschäft und bietet entlang der gesamten Wertschöpfungskette einschließlich der Segmente Finanzdienstleistungen und Finanzierung ein breites und vollständiges Dienstleistungsspektrum an. Der Konzern ist in die Bereiche Automobile und Finanzdienstleistungen strukturiert.

Zum Portfolio gehören die Marken Volkswagen, Audi, SEAT, Skoda, Bentley, Bugatti, Lamborghini, Porsche, Ducati, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Scania und MAN. Dabei hat jede Marke ihren eigenen Charakter und operiert selbständig am Markt. Das Angebot reicht von verbrauchsarmen Kleinwagen wie dem VW Up! bis zu Luxusautos. Im Bereich Nutzfahrzeuge reicht die Produktpalette von Pick-ups bis zu Bussen und Schwertransportern. In weiteren Segmenten produziert Volkswagen Großdieselmotoren, Turbolader, Turbomaschinen und Kompressoren sowie chemische Reaktoren. Auch Spezialgetriebe für Fahrzeuge und Windräder sowie Gleitlager und Kupplungen gehören zum Sortiment.

Auf Seite 4: Novartis





Novartis-Aktie



Für den nächsten Jefferies-Mitfavoriten aus Europa, dem Schweizer Pharmakonzern Novartis, gilt als Kurszielvorgabe 98,00 Franken. Das heißt, es errechnet sich bei einem aktuellen Kurs von 78,22 Franken ein Aufwärtspotenzial von 25,3 Prozent.

Im März hatte der zuständige Analyst Ian Hilliker das Kursziel um drei Franken angehoben, was er nicht zuletzt auch mit erwarteten positiven Einflüssen auf das Ergebnis durch einen sich abschwächenden Schweizer Franken begründete.

Nach Einschätzung von Hilliker erzielte Novaris im ersten Quartal 2018 ein starkes Ergebnis. Beim vorgelegten Umsatz seien ebenso wie beim Gewinn je Aktie die Schätzungen um ein Prozent übertroffen worden. Die Prognose für das Geschäftsjahr 2018 sei bekräftigt worden.

Ganz allgemein heißt es, die Dynamik auf der Produktebene stimme, man arbeite an der Kostenkontrolle und im dritten Quartal könnte es eine Mitteilung zur Ausgliederung von Alcon geben, der Augenheiltochter von Novartis. Alles das könnte zu einer verbesserten Stimmung rund um der Aktie beitragen.

Der Analystenkonsens rechnet hier von 2017 bis 2022 mit einem Gewinnanstieg von 4,60 Franken auf 6,71 Franken je Aktie. Das heißt, zum Ende des genannten Zeitraums ergibt sich ein geschätztes KGV von 11,7. Bei den Dividendenzahlungen kalkuliert man gleichzeitig mit kontinuierlichen leichten Anhebungen von 2,69 Franken auf 3,57 Franken je Aktie. Gemessen an der für 2018 erwarteten Ausschüttung von 3,76 Franken ergibt sich eine Dividendenrendite von 4,81 Prozent.

Charttechnik



Novartis erlebte zwischen 2011 und 2015 einen für diesen Wert historisch betrachtet ungewöhnlichen Neubewertungsschub. Das dabei erreichte Rekordhoch von 102,30 Franken konnte aber nicht gehalten werden und einem vor vier Jahren gültigen Niveau. Insgesamt hat sich letztlich ein Seitwärtstrend breit gemacht und erst wenn dieser nach oben oder nach unten hin verlassen wird, ergeben sich neue nachhaltige Chartsignale.



Profil



Die Novartis AG ist ein weltweit tätiger Pharmakonzern aus der Schweiz. Das Unternehmen erforscht, entwickelt und vertreibt Produkte zur Krankheitsbehandlung und Prophylaxe. Das Medikamentenportfolio setzt sich aus Spezialmedikamenten, Generika, Humanimpfstoffen, rezeptfreien Medikamenten zur Selbstmedikation und Produkten für die Tiermedizin zusammen.

Zu den Therapiegebieten zählen vorwiegend Atemwegs- und Augenerkrankungen, Immunologie, Infektionskrankheiten, Onkologie (Krebs) und Hämatologie (Blutkrankheiten), Neurologie (Nervensystemerkrankungen) sowie Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen. Ergänzt wird das Sortiment des Pharmakonzerns durch Nahrungsmittel sowie Nahrungsergänzungsmittel, die auf die Bedürfnisse bestimmter Zielgruppen wie Senioren, Sportler oder Kleinkinder ausgerichtet sind.

Auf Seite 5: Siemens





Siemens-Aktie



Mit Siemens befindet sich ein zweiter hier portraitierter Mitfavorit unter den in der europäischen Franchise Pick List, der aus Deutschland stammt. Als Kursziel hat man hier 140,00 Euro ausgelotet. Das heißt, damit die Rechnung aufgeht, müsste der DAX-Wert gemessen am aktuellen Kurs von 115,48 Euro um 21,2 Prozent zulegen.

Die Kaufempfehlung für den Industriekonzern begründet der zuständige Analyst Peter Reilly mit dem im Unternehmen selbst bevorstehenden strukturellen Wandel. Zudem seien die Kerngeschäfte im Bereich der Automation offenkundig sehr werthaltig. Dabei räumt er ein, dass es im Kraftwerksgeschäft schlecht läuft, doch deswegen taxiert er den Wert dieses Bereichs auch nur auf fünf Milliarden Euro.

Bei den letzten Quartalszahlen seien sowohl die Jefferies-Schätzungen als auch die Prognosen des Analystenkonsensus im Industriegeschäft geschlagen worden. Nur der Kraftwerksbereich habe die ohnehin geringen Erwartungen noch einmal unterboten, während ansonsten fast alle anderen Divisionen besser abgeschnitten haben als erwartet. Die Vorhersage für den Gewinn je Aktie habe das Unternehmen von 7,20-7,70 Euro auf 7,70-8,00 Euro angehoben. Zu verdanken sei das hauptsächlich höheren Sondereffekten.

Die Gewinnreihe hat Reilly in Reaktion auf die zuletzt berichteten Ergebnisse leicht angepasst. Für 2017/18 rechnet er nun mit 7,68 Euro je Aktie, für 2018/19 mit 8,94 Euro und für 2019/20 mit 9,49 Euro. Für das zuletzt genannte Geschäftsjahr ergibt sich damit ein geschätztes KGV von 12,2. Bei der Dividende geht er für die drei genannten Jahre von Zahlungen von 3,90, 4,30 und 4,60 Euro je Anteilsschein aus.

Charttechnik



Mit einem Kursanstieg von Oktober 2008 bis April 2017 von 34,43 Euro auf 133,20 Euro hat die Aktie von Siemens in diesem Zeitraum eine deutliche Wertsteigerung vorzuweisen. Nachdem das zuletzt genannte Rekordhoch markiert wurde, kam es anschließend aber zu einer Korrektur. Dank der in den vergangenen Wochen eingefahrenen Aufschläge besteht jetzt aber die Hoffnung auf baldige charttechnische Besserung. Ein erster wichtiger Schritt wäre es dabei, die letzten Zwischenhochs im Bereich von 125,00 Euro zu knacken.



Profil



Die Siemens AG ist ein weltweit führendes Unternehmen der Elektronik und Elektrotechnik. Der Konzern bedient mit seinen Produkten Kunden aus der Industrie-, Energie- und Gesundheitsbranche. Weltweit entwickelt und vertreibt das Unternehmen Produkte und Dienstleistungen für das Produktions- und Transportwesen, für Gebäudetechnik und Energieverteiler, die Gas- und Ölindustrie oder die städtische Infrastruktur. Siemens ist führender Produzent in der Energie- und Automatisierungstechnik sowie der Prozessleittechnik für Kraftwerke.

Mit der US-amerikanischen Tochter Dresser-Rand ist Siemens außerdem als Ölindustrieausrüster tätig. Die Produkte von Siemens finden weltweit bei Großunternehmen wie auch Privathaushalten Anwendung und sind in beinahe allen elektrotechnischen Industriezweigen anzutreffen. 2015 zog sich das Unternehmen aus der Haushaltsgerätesparte zurück und verkaufte seinen 50-prozentigen Anteil am Joint-Venture BSH an Bosch. Das Medizintechnikgeschäft wurde 2018 als eigenes Unternehmen unter dem Namen Siemens Healthineers AG börsennotiert.

Auf Seite 6: A.P.Möller-Maersk B





A.P.Möller-Maersk B-Aktie



Der fünfte und letzte Wert aus der Frachise Pick List von Jefferies, der hier besprochen wird, heißt A.P. Möller-Maersk. Die empfhohlenen B-Aktien der dänischen Reederei sind mit einem Kursziel von 14.500 dänischen Kronen versehen. Das liegt um rund 42 Prozent über den aktuellen Notierungen von 10.212,50 Kronen.

Läuft es für das Unternehmen ideal, kann sich der zuständige Analyst David Kerstens sogar einen Anstieg bis auf 18.000 Kronen vorstellen. Interessant an seinen Szenario-Berechnungen ist, dass er im schlechtesten Fall das Abwärtspotenzial nur bei Kursen von 10.000 Kronen sieht. Das heißt, aus seiner Sicht gibt es hier demnach so gut wie kein Verlustrisiko, was ein günstiges Chance-Risiko-Verhältnis verspricht, aber natürlich gibt es keine Garantie dafür, dass diese Berechnung stimmt.

Beim zuletzt starken Kapazitätsausbau in der Branche dürfte demnächst eine Beruhigung einsetzen. Bei Maersk sei im zweiten Halbjahr vor diesem Hintergrund von einer höherer Kapazitätsauslastung auszugehen. Bei den am 17. Mai anstehenden Quartalszahlen geht man im Vorfeld begünstigt von den jüngsten in dem Sektor getätigten Fusionen und Übernahmen von einem EBITDA-Wachstum von 53 Prozent aus. Höhere Abschreibungen auch infolge der jüngsten Fusionen und Übernahmen dürfte beim Gewinn vor Steuern und Zinsen mit 67 Millionen Dollar eine EBIT-Marge von 0,9 Prozent herausspringen.

Bewertet sei der Titel beim Verhältnis von Unternehmenswert zum EBITDA mit dem 6,8-fachen. Im Vergleich mit anderen Werten aus der Containerschifffahrt stelle das einen Bewertungsabschlag von 36 Prozent dar. Beim freien Cash Flow kann man sich einen Anstieg bis auf 12 Prozent im Geschäftsjahr 2019 vorstellen, wobei eine um fünf Prozent steigende Container-Frachtrate unterstellt wird.

Zu den Risikofaktoren gehören irrational hohe Schiffsbestellungen (mit staatlicher Unterstützung) von Seiten der Konkurrenz, weiterhin bestehende Überkapazitäten, ein eskalierender Protektionismus, steigende Treibstoffkosten im Rahmen der IMO 2020, Integrationsrisiken bei den Akquisitionen und allgemeine makroökonomische Gefahren.

Charttechnik



Aktionäre brauchen bei A.P. Moeller-Maersk traditionell gute Nerven. Denn mit den Notierungen geht es praktisch ständig Auf und Ab. Da sich die aktuellen Kurse auf dem Niveau von 2003 bewegen, war es zum Geld verdienen in der Zwischenzeit wichtig, stets die richtige Welle zu erwischen. Von Mitte Juli 2017 bis Mitte April 2018 war wieder einmal eine Abwärtsbewegung zu beobachten. Dank der zuletzt verbuchten Kursgewinne ist der Titel jetzt aber drauf und dran, den dabei ausgebildeten Abwärtstrend nachhaltig zu überwinden. Gelingt das, ist der Wert vielleicht reif für die nächste größere Aufwärtswelle.



Profil



Zu den zentralen Geschäftsbereichen des 1904 gegründeten dänischen Transport- und Logistik-Unternehmens A.P. Moeller-Maersk zählen die Container-Schifffahrt, das Bereitstellen von APM-Terminals in zahlreichen Ländern, eine Beteiligung an der internationalen Mineralöl- und Erdgasproduktion sowie das Betreiben einer großen Supermarktkette. Darüber hinaus unterhält die A.P. Moeller-Maersk Group Schiffswerften in Dänemark und dem Baltikum und ist über die dänische Transportfluggesellschaft Star Air in der Luftfahrt engagiert.

Unter den Markennamen Maersk Line, Damco und Safmarine befahren über 500 Containerschiffe die internationalen Gewässer; über die Hälfte dieser Schiffe befinden sich im Besitz der A.P. Moeller-Maersk Gruppe. Neben dem reinen Transport von Waren bietet A.P. Moeller-Maersk Logistiklösungen für den weltweiten Waren- und Personentransport an. Im September 2016 wurde bekannt, dass der Konzern vorhabe, sein Ölgeschäft abzuspalten. Damit sollen zukünftig das Transportgeschäft und die Energiesparte als voneinander unabhängige Unternehmen operieren. Total S.A. plant, die Öl- und Gassparte für 7,45 Milliarden Dollar zu übernehmen.