Einer der Treiber werde dabei die neue Cloud-Plattform MindSphere sein, die den Kunden ein cloudbasiertes, offenes Betriebssystem für das Internet der Dinge bieten soll. Auf MindSphere können Industrie bis zu Bahnbetreiber Apps sowie Digitale Services entwickeln und betreiben. So können beispielsweise die immensen Datenmengen, die in einer Anlage oder einem Unternehmen erzeugt werden, schnell und effizient gesammelt, ausgewertet und genutzt werden - etwa, um die Performance und Verfügbarkeit von Systemen zu verbessern. So können sie völlig neue Geschäftsmodelle entwickeln, etwa den Verkauf von Maschinenstunden. "Die Digitalisierungsplattform MindSphere ist ein wichtiges Element unserer Innovationsstrategie im Rahmen der Vision 2020. Damit werden wir die Digitalisierung bei unseren Kunden und auch in unseren eigenen Werken maßgeblich gestalten - über alle Branchen und Geschäfte hinweg", sagte Joe Kaeser, Vorstandsvorsitzender von Siemens.
Um seine Ziele zu erreichen will Siemens nochmals mehr Geld für Forschung und Entwicklung ausgeben. Wie das Unternehmen mitteilte, sollen die Investitionen in den Bereich im Geschäftsjahr 2016/17 um 300 Millionen Euro auf 5 Milliarden Euro zulegen. Seit dem Geschäftsjahr 2013/14 wären sie dann um ein Viertel gestiegen. Zudem verstärken die Münchner ihren Digital-Bereich weiter mit Zukäufen. Zuletzt wurde der amerikanische Designautomatisierungs- und Industriesoftware-Anbieters Mentor Graphics für 4,5 Milliarden Dollar übernommen.
Einschätzung der Redaktion
Läuft. So lässt sich grob die aktuelle Situation bei Siemens zusammenfassen. Der Konzern hat die Baustellen aus der Vergangenheit, etwa die Energiesparte, erfolgreich geschlossen. Das Auftragsbuch hat mit 113 Milliarden Euro einen Rekordwert erklommen, es werden mehr neue Orders geschrieben als abgearbeitet und auch die Marge kann sich sehen lassen. Die operative Gewinnspanne lag im Ende September ausgelaufenen vierten Quartal abermals im Zielkorridor zwischen zehn une elf Prozent - es wurden 10,8 Prozent im Gesamtjahr. Gleichzeitig bleiben die früher fast schon obligatorischen Schwächen in der Abarbeitung der Orders aus. Pannenprojekte scheinen der Vergangenheit anzugehören. Mit den neuen Zielen für das digitale Geschäft, zeigt Siemens nun, dass die Zukunft nach all den internen Hausaufgaben nicht außer Acht gelassen wird. Und das angepeilte Wachstum hat durchaus das Zeug, zu einem Geschäftstreiber zu werden. Immerhin erwirtschaftete Siemens mit den Angeboten im vergangenen Geschäftsjahr fast ein Fünftel seiner Umsätze. Kaufen.Kursziel: 125,00 €
Stoppkurs: 86,00 €