Der Grund für den Kurseinbruch: Bereits drei Monate nach Kürzung der Prognose wackeln die revidierten Jahresziele des Energietechnikkonzerns wegen Problemen bei der Windkrafttochter Gamesa schon wieder. Außer dem Ukraine-Krieg belastet auch die Pandemie-Lage in China das Geschäft. Die Rahmenbedingungen für die Geschäftstätigkeit von Siemens Energy seien "herausfordernder" geworden, hieß es. "Ich muss zugeben, dass die Geschäftsentwicklung deutlich hinter unserer und meiner Erwartung liegt", sagte der erst seit sechs Wochen amtierende Gamesa-Chef Jochen Eickholt in einer Telefonkonferenz am Mittwoch.
Bislang kalkuliert Siemens Energy für 2022 mit einer bereinigten EBITDA-Marge von zwei bis vier Prozent. Der Umsatz sollte sich in einer Spanne von minus zwei bis plus drei Prozent entwickeln.
Wegen der dynamischen Entwicklung der Sanktionen gegen Russland könne der Vorstand die potenziellen Auswirkungen für das restliche Geschäftsjahres gegenwärtig jedoch noch nicht vollständig abschätzen und weitere negative Effekte auf Umsatz und Profitabilität nicht ausschließen. Der Zwischenbericht zum zweiten Quartal soll am 11. Mai veröffentlicht werden.
Seit Jahresbeginn stehen die Titel unter Druck, langfristig dürften sie aber von den Investitionen der Bundesregierung profitieren wird. Auch wenn die Nachrichtenlage derzeit nicht gut ist, dürfte sich das Bild in Zukunft wieder aufhellen. Wir halten an unserer "Kaufen"-Einschätzung fest.
SF mit rtr/dpa-AFX