Nach Angaben von Siemens Healthineers mit Sitz in Erlangen kann die Produktion über 50 Millionen Corona-Antikörper-Tests pro Monat betragen. Die Testkits werden in den USA hergestellt und auch in die EU exportiert, wie die Nachrichtenagentur dpa-AFX meldet. Den Angaben zufolge reagiert der Test mit 99,8-prozentiger Genauigkeit eindeutig auf Antikörper gegen das Coronavirus. Je nach Analysesystem könne demzufolge ein Testergebnis innerhalb von zehn Minuten vorliegen.

Mit Antikörper-Tests wird festgestellt, ob ein Mensch mit dem Virus infiziert war und sein Organismus Antikörper dagegen gebildet hat. Ihre massenhafte Verfügbarkeit gilt als wichtiger Schritt im Umgang mit dem Virus. Nur so lässt sich erkennen, welcher Anteil der Bevölkerung bereits immun dagegen ist. Der von Healthineers entwickelte Test knüpft an ein Schlüssel-Protein an der Oberfläche des Virus an, das auch die Entwickler möglicher Impfstoffe im Visier haben. Der Antikörper-Test würde dann auch Hinweise liefern, ob ein Impfstoff wirkt.

Zudem wollen die Erlanger auch die Produktion von molekulardiagnostischen Tests, die nicht auf die Antikörper, sondern auf das Virus selbst reagieren, auf 2,5 Millionen Einheiten pro Monat ausweiten. Der Test soll absolut genau sein, braucht aber von der Probe bis zum Ergebnis zwei bis drei Stunden. Im April hatte Siemens Healthineers diesen Test bereits auf den Markt gebracht, mit dem sich eine akute Infektion mit dem Virus erkennen lässt. Die entsprechende Notfallzulassung der FDA hat Siemens Healthineers nach eigenen Angaben bereits am 5. Mai erhalten. Die Zertifizierung für den diagnostischen Einsatz in der EU liegt seit Ende April vor. Die Molekulardiagnostik, zu der diese Art von Tests gehören, ist jedoch - anders als die Antikörper-Tests - keine Domäne der Siemens-Tochter.

Analysten empfehlen mehrheitlich, die Aktie des im MDAX gelisteten Unternehmens zu halten. Von 24 beim Wirtschaftsdienst Bloomberg gelisteten Experten raten dazu gleich 13. Acht empfehlen, die Aktie jetzt zu kaufen. Drei Analysten raten zum Verkauf der Aktie.

mf/rtr/dpa-AFX