So gab es zum Beispiel laut aktuellem Commitments of Traders-Report der US-Aufsichtsbehörde CFTC in der Woche zum 7. Dezember u.a. ein nachlassendes Interesse an Silber-Futures zu beobachten. Bei der Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) stellte sich auf Wochensicht ein leichter Rückgang von 138.000 auf 136.600 Kontrakte (-1,0 Prozent) ein. Zum dritten Mal in Folge sind sowohl große als auch kleine Terminspekulanten skeptischer geworden. Bei der kumulierten Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) der spekulativen Marktakteure gab es im Berichtszeitraum einen markanten Rückgang von 52.000 auf 43.150 Kontrakte (-17,0 Prozent) zu vermelden.
Unter Großspekulanten (Non-Commercials) fiel auf, dass bei nahezu unverändertem Long-Exposure die Short Seite (plus 8.850 Kontrakte) massiv aufgestockt wurde. Dadurch hat sich deren Netto-Long-Position im Berichtszeitraum von 38.400 auf 29.800 Futures (-22,4 Prozent) deutlich ermäßigt. Lediglich leichten Verkaufsdruck gab es hingegen unter Kleinspekulanten (Non-Reportables) zu vermelden. Ihre Netto-Long-Position fiel im Berichtszeitraum von 13.600 auf 13.300 Futures (-2,2 Prozent) nur leicht zurück. Im vierten Quartal war unter riskanteren Anlageklassen wie Aktien, Kryptowährungen sowie Silber eine Achterbahnfahrt der Gefühle zu beobachten. Trotz gestiegener Volatilitäten bzw. Unsicherheiten blieb eine Flucht in sichere Häfen wie Gold und Silber bislang aus. Doch was nicht ist, kann ja bekanntlich noch werden.
Das Jahr 2021 neigt sich seinem Ende entgegen und am weltweiten Silbermarkt deutet alles darauf hin, dass die weltweite Nachfrage zum dritten Mal in Folge höher ausfallen wird, als das Angebot. Laut Daten von Metals Focus soll sich das Defizit im laufenden Jahr auf 126,7 Millionen Feinunzen belaufen. Zur Erinnerung: In den Jahren 2019 und 2020 sind Defizite in Höhe von 60,0 Millionen bzw. 251,0 Millionen Unzen gemeldet worden. Normalerweise wäre ein solcher Sachverhalt der ideale Nährboden für einen steigenden Silberpreis. Viele Silberfans vermuten seit Langem, dass bei der Preisfindung von Silber nicht alles mit rechten Dingen zugehe. In einem Artikel der "Deutsche Wirtschaftsnachrichten" wurde im Juni dieses Jahres die US-Investmentbank JPMorgan Chase mit Verweis auf eine von der Bank akzeptierte Strafzahlung in Höhe von 920 Millionen Dollar als "größter Silberpreis-Manipulator der Welt" bezeichnet. Da die Materialeigenschaften (elektr. Leitfähigkeit, Wärmeleitfähigkeit, Reflexion und antibakteriell) von Silber in zahlreichen Branchen stark gefragt sind, kommt es aufgrund seines hohen Nutzwerts in den unterschiedlichsten Anwendungsgebieten zum Einsatz. Auch Investoren, die ihr Vermögen diversifizieren bzw. schützen möchten, sollten auf den "Tausendsassa der Edelmetallbranche" auf keinen Fall verzichten.
Silber: Bodenbildung geht weiter
Nachdem der Silberpreis im November binnen weniger Wochen einen Verlust im zweistelligen Prozentbereich erlitten hat, laboriert er aktuell an einer Bodenbildung nahe der bei 22 Dollar verlaufenden Unterstützungszone. Sie reicht bis ins Jahr 2013 und 2014 zurück und kann daher als ausgesprochen robust und wichtig bezeichnet werden. Wählt man beim Silber-Chart einen Betrachtungszeitraum von zehn Jahren, kann man dem Edelmetall attestieren, dass der Mitte 2020 erfolgte Ausbruch aus dem langfristigen Abwärtstrend weiterhin als intakt anzusehen ist. Chartinduzierter Verkaufsdruck könnte allerdings aufkommen, falls der oben beschriebene Boden nicht halten sollte.
Auch der Blick auf die charttechnischen Timingindikatoren strotzt derzeit nicht gerade vor Optimismus. Wie in der Woche zuvor steht das Pendel der Charttechnik-Website Tradingview auf "Verkaufen". Von den insgesamt 26 Indikatoren legen derzeit vier das "Kaufen" (Vorwoche: 4), acht das "Halten" (Vorwoche: 9) und 14 das "Verkaufen" von Silber (Vorwoche: 13) nahe.
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