An den Edelmetallmärkten herrscht wegen des bis dato längsten Stillstands der US-Regierungsgeschäfte (Shutdown) eine starke Verunsicherung, weil es von der Aufsichtsbehörde Commodity Futures Trading Commission seit dem 21. Dezember keine aktuellen Commitments of Traders-Reports über die aktuelle Stimmung an den Terminmärkten gegeben hat. Da vor allem Futures & Optionen einen starken Preiseinfluss auf Gold und Silber ausüben, gelten die Updates als absolute Pflichtlektüre für die Marktakteure. Der erzwungene Verzicht darauf erschwert die Analyse und Bewertung der beiden Edelmetalle. Wer sich allerdings anderer Informationsquellen bedient, kann derzeit durchaus positive Signale ausmachen. So sind zum Beispiel die Silver-Eagles-Münzumsätze der US Mint im Januar kräftig angezogen.
Obwohl der Monatsultimo noch nicht erreicht worden ist, lieferte die nationale Prägeanstalt der USA bis 24. Januar bereits "fabrikneue" Silbermünzen mit einem Gewicht von insgesamt 3,93 Millionen Feinunzen aus. Damit wurde auf einen Schlag der Komplettabsatz des vierten Quartals übertroffen. Ein noch höherer Monatsumsatz wurde letztmals im Januar 2017 registriert. Damals beliefen sich die Auslieferungen auf ein Gesamtgewicht von über 5,1 Millionen Feinunzen. Möglicherweise stellt der jüngste Absatzboom das Ende einer mehrjährigen Durststrecke dar, schließlich wurden 2015 noch 47 Millionen Feinunzen Silber in Form von Silver-Eagles unters Anlegervolk gebracht. In den Jahren 2016 und 2017 sanken die Auslieferungen dann auf 37,7 Millionen bzw. 18,1 Millionen Unzen. Noch geringer fiel das Interesse im vergangenen Jahr aus, als die US Mint lediglich einen Wert von 15,7 Millionen Feinunzen gemeldet hat. Somit kann man den Start ins Jahr 2019 als ausgesprochen verheißungsvoll bezeichnen.
Silber wird besonders häufig mit Gold verglichen - kein Wunder, schließlich ist immer wieder etwas despektierlich vom "Gold des armen Mannes" die Rede. Doch im Gegensatz zu Gold war der Besitz von Silber noch nie verboten. Selbst im Mutterland des Kapitalismus (USA) war der Besitz des gelben Edelmetalls von 1933 bis 1974 verboten. Wer damals gegen dieses Goldverbot verstieß, wurde enteignet und mit hohen Geldbußen bzw. Gefängnis bestraft. Dieses Schicksal dürfte Silber in Zukunft erspart bleiben, schließlich wird es nicht nur von verunsicherten Anlegern, sondern auch von wichtigen Industriebranchen nachgefragt. In diesem Kontext seien vor allem die Solarindustrie, die Wasseraufbereitung, der Gesundheitssektor sowie die Elektronikindustrie genannt. Für Silber spricht aktuell aber auch das historisch hohe Gold/Silber-Ratio in Höhe von über 83. In der Vergangenheit folgte auf eine solche Phase häufig eine Outperformance von Silber gegenüber Gold.
Unter charttechnischen Aspekten kann man dem Silberpreis eine massive Unterstützungszone im Bereich von 14 Dollar attestieren. Diese erwies sich vor drei Jahren sowie im vergangenen Herbst als Ausgangsbasis für einen kräftigen Rebound. Aktuell befindet sich Silber in einer ausgesprochen spannenden Phase. Grund: Nach dem Überwinden der langfristigen 200-Tage-Linie befindet sich das Edelmetall mittlerweile wieder auf Tuchfühlung mit diesem wichtigen Trendindikator. Sollte die Durchschnittslinie nach oben drehen, entstünde ein klares Trendwechselsignal. Bei einem markanten Überwinden der Marke von 16 Dollar wäre zudem ein Ausbruch aus dem seit Sommer 2016 intakten Abwärtstrend gelungen. Zur Begrenzung potenzieller Kursverluste sollte zum einen aufgrund der erhöhten Silber-Volatilität der Hebel nicht zu hoch ausfallen und zudem eine Stopp-Loss-Marke bei 13,90 Dollar gesetzt werden.
Silber: Chance auf nachhaltigen Trendwechsel gegeben
Mit dem nachfolgenden Mini Future Long von Morgan Stanley profitieren Anleger mit einer Hebelwirkung von drei im Falle einer Aufwärtsbewegung des Silberpreises:
Basiswert | Silber |
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Produkt | Mini Future Long |
WKN | MF0R5D |
Emittent | Morgan Stanley |
Laufzeit | endlos |
Kurs des Mini Future Long | 4,64 € |
Basispreis | 10,32 Dollar |
Hebel | 3,00 |
Stopp-Loss-Barriere | 10,73 Dollar |
Abstand zur Stopp-Loss-Barriere | 31,10% |