Leicht bergauf ging es in der Woche zum 7. Mai allerdings beim allgemeinen Interesse an Silber-Futures. Auf Wochensicht hat sich die Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) von 196.600 auf 199.500 Kontrakte (+1,5 Prozent) erhöht. Empfindlich gelitten hat jedoch der Optimismus unter großen und kleinen Terminspekulanten. Bei der kumulierten Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) großer und kleiner Terminspekulanten schlug sich dies in einem kräftigen Rückgang von 21.400 auf 16.700 Kontrakte (-22,0 Prozent) nieder, was dem schwächsten Optimismus seit Dezember vergangenen Jahres entsprach. Besonders negativ fiel auf, dass sich die Stimmung der Großspekulanten (Non-Commercials) erneut in eine Netto-Short-Position (Pessimismus überwiegt) gedreht hat.

Verantwortlich hierfür war das massive Aufstocken der Short-Seite um mehr als 3.300 Kontrakte. Aus einer Netto-Long-Position von 2.100 Futures wurde somit eine Netto-Short-Position in Höhe von fast 1.000 Kontrakte. Auch bei kleinen Terminspekulanten kühlte die Begeisterung für Silber spürbar ab. Deren Netto-Long-Position ermäßigte sich nämlich im Berichtszeitraum von 19.200 auf 17.600 Kontrakte (-8,3 Prozent). Trotz dieser sentiment-technischen Nega¬tivtendenz hielt sich der Silberpreis zuletzt relativ wacker. Chartinduzierter Verkaufsdruck droht allerdings, falls die massive Unterstützungszone im Bereich von 14 Dollar nicht halten sollte.

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Aktieninvestments riskanter als Silber


Die jüngste Verunsicherung an den internationalen Aktienmärkten hat mit Blick auf die Risikokennzahl Volatilität zu einer ungewöhnlichen Entwicklung geführt. Die US-Terminbörse Chicago Board Options Exchange hat zahlreiche Volatilitätsindizes konzipiert, die sich auf die unterschiedlichsten Anlageklassen beziehen. Abgeleitet werden diese Risikoindikatoren aus zahlreichen Optionen mit Bezug auf den jeweiligen Basiswert. Der Silber-Volatilitätsindex (VXSLV) wird zum Beispiel aus Silber-ETF-Optionen ermittelt, woraus Investoren ablesen können, ob ein Silberinvestment - historisch betrachtet oder im Vergleich zu anderen Anlagen - derzeit als weniger riskant (niedrige Volatilität) oder als überdurchschnittlich riskant (hohe Volatilität) anzusehen ist. Den VXSLV kann man angesichts eines aktuellen Werts von weniger als 18 Prozent als ausgesprochen attraktiv einschätzen, schließlich bewegte er sich Ende vergangenen Jahres deutlich über 20 Prozent. Auch beim Vergleich mit den Volatilitäten diverser Aktienindizes kann das Edelmetall punkten. Beim marktbreiten S&P-500 (VIX: 16,0 Prozent), beim Dow-Jones (VXD: 16,8 Prozent), beim Technologieindex Nasdaq-100 (VXN: 19,1 Prozent) sowie beim Nebenwerteindex Russell-2000 (RVX: 19,0 Prozent) müssen Anleger mit Blick auf die finanzmathematische Risikokennzahl teilweise eine höhere Risikobereitschaft mitbringen als bei Silber.

Wer in Silber investieren möchte, sollte sich aber über einige Besonderheiten dieses Marktsegments im Klaren sein. Der Erwerb von Silbermünzen bzw. -barren ist nämlich mit einem erheblichen steuerlichen Nachteil verbunden. Während der Kauf von Kapitalanlagegold in Form von Barren oder Münzen (kein Schmuck bzw. keine Sammlermünzen) keine Mehrwertsteuer anfällt, kassiert der Staat bei Silber "gnadenlos" ab. Daher weisen selbst "differenzbesteuerte" Silbermünzen einen Spread im zweistelligen Prozentbereich aus. Das heißt: Anleger müssen diesen steuerbedingten Nachteil durch eine positive Performance erst einmal aufholen, um in die Gewinnzone zu gelangen. Umgehen lässt sich dieses Problem über physisch hinterlegte Silber ETFs wie zum Beispiel den iShares Silver Trust (WKN: A0JMD6) oder den ZKB Silver ETF (WKN: A1JXTG). Letzterer punktet vor allem durch seinen Lagerort (Schweiz) sowie die Möglichkeit zur Auslieferung des Edelmetalls. In diesem Fall würde dann die fällige Mehrwertsteuer aber ebenfalls anfallen. Ein etwaiger Verkauf des ETF wäre hingegen von der Mehrwertsteuer befreit.