So war zum Beispiel beim allgemeinen Interesse an Silber-Futures zum zweiten Mal in Folge ein markanter Anstieg registriert worden. Gegenüber der Vorwoche hat sich nämlich die Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) von 144.400 auf 148.700 Kontrakte (+3,0 Prozent) erhöht. Zugleich stellte sich bei der kumulierten Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) großer und kleiner Terminspekulanten ein kräftiger Zuwachs von 37.400 auf 41.500 Kontrakte (+11,0 Prozent) ein, womit der Stand zum Jahresultimo fast wieder erreicht wurde.

Zu verdanken war der gestiegene Optimismus großen wie kleinen Terminspekulanten. Kleinspekulanten (Non-Reportables) haben allerdings im Berichtszeitraum besonders stark auf einen höheren Goldpreis gewettet. Ihre Netto-Long-Position hat sich nämlich innerhalb einer Woche von 9.800 auf 11.800 Futures (+20,4 Prozent) erhöht, während unter Großspekulanten (Non-Commercials) ein Zuwachs von 27.550 auf 29.700 Futures (+7,8 Prozent) registriert worden war. Verglichen mit Ende Dezember entspricht dies aber weiterhin einem Minus von über 20 Prozent, während sich bei großen Terminspekulanten ein Plus von 12,3 Prozent eingestellt hat.

Vor ungefähr einem Jahr haben sich Silberfans bei Reddit in der Gruppe "Wall Street Silver" zusammengeschlossen, um durch positive Kommentare und gemeinsame Käufe einen Silber-Short-Squeeze auszulösen. Seither wurden fast 178.000 Kommentare kreiert. In den vergangenen Tagen kann man wieder verstärkte Aktivitäten dieser Gruppe von Marktakteuren ausmachen. Möglicherweise geht ein Teil der positiven Silberperformance auch auf ihr Konto, schließlich sollen sie im Februar 2021 für die massive Rally auf 29 Dollar pro Feinunze hauptverantwortlich gewesen sein. Ihr Ziel, den Silberpreis auf 1.000 Dollar pro Unze zu treiben, haben sie jedoch eindeutig verfehlt. Nun darf man gespannt sein, welches Jahreshoch in diesem Jahr erreicht wird.

Silber: Angriff auf 200-Tage-Linie?


Aus charttechnischer Sicht verlief das Jahr 2022 für den Silberpreis bislang relativ erfreulich, schließlich hat er sich seit Ende Dezember um über drei Prozent verteuert und scheint als nächstes einen Angriff auf die langfristige 200-Tage-Linie anzugehen. Diese Durchschnittslinie verläuft aktuell bei 24,62 Dollar - Tendenz fallend. Ihr nachhaltiges Überwinden wäre aus zwei Gründen positiv zu werten. Erstens: Grundsätzlich wird in der Chartlehre der Sprung über die 200-Tage-Linie als starkes Kaufsignal interpretiert und könnte somit weiteres Interesse generieren. Zweitens: Bei einem starken und dauerhaften Überwinden der 25-Dollar-Marke wäre mit dem daraus resultierenden Drehen nach oben ein Trendwechselsignal praktisch vorprogrammiert. Außerdem verläuft im Bereich von 25 Dollar ein massiver charttechnischer Boden, der dem Edelmetall Unterstützung und Halt geben könnte. Für ein Silberinvestment spricht aber auch das beträchtliche Nachholpotenzial. Während dem Goldpreis zu seinem alten Rekordhoch lediglich zwölf Prozent fehlen, müsste sich der Silberpreis ungefähr verdoppeln, um sein altes Rekordhoch aus dem Jahr 2011 zu übertreffen.

Beim Blick auf die charttechnischen Timingindikatoren fällt auf, dass sich bei Silber das Marktsentiment erheblich aufgehellt hat. Gegenüber der Vorwoche wechselte das Pendel der Charttechnik-Website Tradingview nämlich von "Neutral" auf "Kaufen". Von den insgesamt 26 Indikatoren legen derzeit 13 das "Kaufen" (Vorwoche: 9), acht das "Halten" (Vorwoche: 9) und fünf das "Verkaufen" (Vorwoche: 8) von Silber nahe.

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