Der Call auf Silber (ISIN: GB00B9GLJ249), den die Redaktion von BÖRSE ONLINE an dieser Stelle am 21. Januar empfohlen hatte, bringt richtig Spass. Hat sich der Kurs des Zertifikats inzwischen doch glatt verdreifacht. Vor vier Monaten gab es technisch gesehen klare Kaufsignale, nachdem das Edelmetall nicht nur den Widerstand bei 14 Dollar übersprungen hatte, sondern auch die 40-Tage-Linie. Und technisch orientierte Anleger drücken bei solcher Konstellation eben auf den Kaufen-Knopf.

Silber ist aber trotz des rasanten Kursverlaufs der letzten Monate immer noch vielversprechend. Zum einen ist da natürlich die charttechnische Konstellation, die sich seit dem Sprung über die obere Begrenzungslinie des Abwärtstrends Mitte April weiter verbessert hat. Da ist aber auch ein anderer Punkt: Und zwar die Relation zum Goldpreis. War Gold vor drei Jahren 60mal so teuer wie Silber und vor fünf sowie zehn Jahren 35 mal und 45mal wertvoller, so müssen Anleger für eine Unze Gold derzeit 73,6 Unzen Silber auf den Tisch bzw. die Goldwaage legen. Im langjährigen Mittel lag der Goldmultiplikator mit 65 einfach deutlich tiefer als zurzeit.

Schon bei konstantem Goldpreis stehen die Chancen da nicht schlecht, dass Silber dieses Nachholpotential erschliesst. Bei einem durchschnittlichen Multiplikator von 65 zu Gold sollte die Silbernotierung früher oder später auf etwa 19,50 Dollar je Unze steigen.

Neben diesem Nachholbedarf gibt es sogar noch weitere Kurssteigerungsphantasie - und zwar bei Gold und damit würde das Nachholpotential bei Silber noch größer. Aktuell kommt Phantasie vom geplanten Scharia-konformen Standard für Goldanlagen. Derzeit können Anleger aus dem islamischen Raum wegen religiöser Vorschriften nämlich noch keine Investments beispielsweise in Gold-Futures an der Terminbörse Comex tätigen.

Erst vor wenigen Wochen wurden nun aber eine Vereinbarung zur Entwicklung so eines Standards zwischen dem Gold-Branchenverband World Gold Council (WGC) und dem Dubai Multi Commodities Centre geschlossen. Die Verantwortlichen beim WGC gehen davon aus, dass es noch im Laufe 2016 zur Umsetzung und Einführung eines Scharia-Standards kommen wir. Gold müsste dabei physisch hinterlegt sein. Das bedeutet: Kommt ein Standard, könnte die Goldnachfrage aus dem arabischen Raum deutlich steigen. WGC-Verantwortliche sehen für diesen Fall eine zusätzliche Goldnachfrage von einigen hundert Tonnen jährlich. Bei einer jährlichen Gesamtnachfrage von 4200 Tonnen im vergangenen Jahr hätte das natürlich einen deutlichen Impakt auf den Goldmarkt. Mit einem Call auf Silber setzen Anleger also nicht nur auf eine Verringerung des aktuell hohen Goldmultiplikators, sondern gleichzeitig auch noch auf steigende Goldpreise und damit doppelte Kurschancen.



Basiswert Silber
Produkt Knock-out Call
ISIN DE000PB5HLQ6
Emittent BNP Paribas
Laufzeit/KO endlos
Basispreis 15,4551 Dollar
Knockout 15,4551 Dollar
Bezugsverhältnis 1:1
Hebel 9,1