Beim allgemeinen Interesse an Silber-Futures war sogar der stärkste Anstieg seit über neun Monaten registriert worden. So hat sich in der Woche zum 15. Februar die Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) von 147.400 auf 157.000 Kontrakte (+6,5 Prozent) erhöht. Während kleine Terminspekulanten (Non-Reportables) im Berichtszeitraum skeptischer geworden sind, war unter großen Terminspekulanten (Non-Commercials) ein stark gestiegener Optimismus registriert worden. Per Saldo hat sich auf Wochensicht die kumulierte Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) großer und kleiner Terminspekulanten von 32.600 auf 36.350 Kontrakte (+11,6 Prozent) kräftig erhöht.

Großspekulanten haben in der Berichtsperiode ihr Long-Engagement praktisch unverändert belassen und zugleich ihre Short-Seite um 4.250 Futures massiv reduziert. Ihre Netto-Long-Position hat sich dadurch innerhalb einer Woche von 19.300 auf 23.550 Futures (+22,0 Prozent) verstärkt. Auf der anderen Seite sind Kleinspekulanten (Non-Reportables) etwas skeptischer geworden, schließlich erfuhr deren Netto-Long-Position einen leichten Rückgang von 13.300 auf 12.800 Futures (-3,8 Prozent). Insgesamt verzeichnete der Silberpreis durch die Transaktionen an der Terminbörse einen spürbaren Rückenwind, der ihn in Richtung 24-Dollar-Marke getrieben hat.

In den vergangenen zwölf Monaten hat sich der Silberpreis um 13 Prozent verbilligt. Deutlich steiler ging es mit dessen historischer 250-Tage-Volatilität bergab. In diese gerne als Risikobarometer genutzte finanzmathematische Kennzahl fließen die Kursveränderungen der vergangenen 250 Tage ein. Im Februar 2021 belief sich diese auf über 60 Prozent und hat sich mit aktuell etwas mehr als 31 Prozent fast halbiert. Damit hat sich auf der einen Seite das potenzielle Verlustrisiko spürbar ermäßigt und auf der anderen Seite reduzierte dies aber auch die Renditechancen von Silber, denn Volatilitäten müssen immer in beide Richtungen interpretiert werden. Besonders interessant: An den Aktienmärkten sind häufig in Haussephasen sinkende und in Baissephasen steigende Volatilitäten zu beobachten. Bei Silber war der massive Rückgang der Volatilität jedoch während einer ausgeprägten Seitwärtsbewegung registriert worden. Anfang März lag die 250-Tage übrigens letztmals bei 30 Prozent. Danach setzte der Silberpreis zu einer rasanten Rally an und verteuerte sich innerhalb weniger Monate von 12 auf 30 Dollar. Nun darf man gespannt sein, welche Richtung das Edelmetall in den kommenden Monaten einschlagen wird.

Silber: Marke von 24 Dollar in Reichweite


Aus charttechnischer Sicht kann man dem Silberpreis derzeit einen Sägezahn-Modus attestieren. In den vergangenen drei Monaten drehte das Edelmetall bereits dreimal vor Erreichen der 24-Dollar-Marke wieder nach unten. Die in der Chartlehre als besonders wichtig eingeschätzte langfristige 200-Tage-Linie notiert aktuell knapp darüber - Tendenz sinkend. Während im Frühjahr 2020 ihr Überwinden zu einer rasanten Rally geführt hatte, fiel das Kaufsignal ein Jahr später - angesichts einer Kurssteigerung von 25 auf 28 Dollar - eher enttäuschend aus. Alles in allem dürfte sich ein Verbleiben im seit August 2020 eingeschlagenen Seitwärtstrend sich als wahrscheinlichstes Szenario erweisen. Auf keinen Fall sollte die untere Unterstützung im Bereich von 21,50 Dollar markant unterschritten werden, da sich in einem solchen Fall erhebliches Abwärtspotenzial eröffnen würde.

Mit Blick auf die charttechnischen Timingindikatoren hat sich bei Silber das Marktsentiment kaum verändert. Wie in der Woche zuvor steht das Pendel der Charttechnik-Website Tradingview weiterhin auf "Kaufen". Von den insgesamt 26 Indikatoren legen derzeit 12 das "Kaufen" (Vorwoche: 15), neun das "Halten" (Vorwoche: 10) und fünf das "Verkaufen" (Vorwoche: 1) von Silber nahe.

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