Von der Ankündigung bis zur Erstnotiz dauert es in der Regel rund vier Wochen. Sixt zählt das Geschäft mit Leasing, dem Management ganzer Fahrzeugflotten und dem Verkauf von Neuwagen im Internet nicht mehr zum Kerngeschäft und entlässt die Tochter deshalb in die Unabhängigkeit. Die Sixt SE werde künftig nur noch zwischen 40 und 50 Prozent an der Sixt Leasing AG halten, erklärte Sixt.

Der im Nebenwerteindex MDax gelistete Konzern wolle dazu im Zuge des für Mitte Mai geplanten Börsengangs Papiere für weitere rund 100 Millionen Euro verkaufen, sagten mehrere mit den Plänen vertraute Personen zu Reuters. Nach dem Börsengang wäre Sixt Leasing bis zu 400 Millionen Euro wert. Der Börsengang solle "finanziellen Handlungsspielraum für weiteres Wachstum sowie für die weitere Steigerung der Rentabilität schaffen", begründete Sixt Leasing den Schritt. Die Einnahmen will das Unternehmen vor allem in die Leasingflotte stecken, die in den kommenden Jahren wachsen soll. Gegenwärtig verfüge Sixt Leasing über fast 100.000 Leasing- und Flottenmanagement-Verträge.

An der Börse kamen die Pläne gut an: Am Dienstag stieg die Sixt-Aktie um 2,7 Prozent. Die Sixt SE wird an der Börse mit gut zwei Milliarden Euro bewertet.

"Nach dem beeindruckenden Umsatz- und Ertragswachstum in den vergangenen Jahren ist Sixt Leasing auf den Börsengang optimal vorbereitet", sagte Haupteigner und Unternehmensgründer Erich Sixt. 2014 kam die Leasingsparte auf einen Gesamtumsatz von 575 Millionen Euro, ohne den Verkauf von Gebrauchtwagen auf 428 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern habe bei 25,6 Millionen Euro gelegen. Seit 2012 legte es im Schnitt um ein Viertel pro Jahr zu. Den künftigen Miteigentümern verspricht Sixt Leasing eine Ausschüttungsquote von 30 bis 40 Prozent des Gewinns.

Ohne das frische Kapital wäre es schwieriger, die gut laufende Sparte weiter auszubauen, begrüßte Marktanalyst Heino Ruland die Ankündigung. Der Mutterkonzern stattet die Tochter zunächst mit 30 Millionen Euro Eigenkapital aus, von den Zeichnern der neuen Aktien sollen mindestens 100 Millionen hinzukommen. Bei Bedarf werde die Sixt SE auch künftig Mittel für Wachstum beisteuern, versprach das Unternehmen.

Organisiert wird der Börsengang von der Commerzbank, Berenberg und der Baader Bank

Reuters