Die Familie Sixt trennte sich von etwas mehr als einer Millionen Aktien und senkte damit den Anteil von bis dato 61,6 auf 58,3 Prozent. Der Schritt überrasche ihn, schrieb Warburg-Analyst Marc-Rene Tonn. Mit seinem Kursziel von weiterhin 98 Euro für die Sixt-Stämme liegt er etwas unter dem aktuellen Kurs.
Börsianern zufolge gingen die Papiere für 102 Euro über den Tisch. Auf der einen Seite sei es verständlich, dass die Familie Sixt nach dem imposanten Kursverlauf einige Gewinne realisieren wolle, sagte ein Marktteilnehmer. Immerhin würden die Papiere mit dem höheren Streubesitz gleichzeitig besser handelbar und so attraktiver. Auf der anderen Seite dürften sich die Anleger fragen, ob sie dem Beispiel der Familie nicht folgen sollten.
Auch Commerzbank-Analystin Sabrina Taneja verwies auf die durch diesen Schritt steigende Liquidität und den höheren Streubesitzanteil. Und trotzdem bleibe die Familie Sixt mit seinem Anteil von anschließend 58,3 Prozent immer noch der Mehrheitseigner. Sie rät weiter zum Kauf der Aktien mit einem um rund 20 Prozent über dem aktuellen Kurs liegenden Kursziel von 125 Euro.
Im bisherigen Jahresverlauf waren die Sixt-Aktien zeitweise um gut 54 Prozent auf ein Rekordhoch von 116,40 Euro geklettert. Im SDax sind sie trotz des aktuellen Kursabschlags der in diesem Jahr bislang zweitstärkste Wert mit einem Zuwachs von gut 39 Prozent. Mit dem aktuellen Kursrutsch kosten sie nun wieder soviel wie zuletzt Anfang Mai.
Sixt hatte im ersten Quartal rasantes Wachstum verzeichnet. Insbesondere das ausgebaute Auslandsgeschäft brummt. Das Unternehmen hob daher die im März veröffentlichten Jahresziele bereits Ende April an. Der Gewinn vor Steuern werde die 287 Millionen Euro des Vorjahres nicht nur leicht, sondern deutlich übertreffen, hatte Sixt mitgeteilt. Auch der operative Umsatz wird nun deutlich über den 2,3 Milliarden Euro des Vorjahres erwartet./ajx/fba