Gute Nachrichten aus Pullach bei München: Der Autovermieter Sixt steigerte seinen Gewinn vor Steuern im vergangenen Jahr dank steigender Mietwagen-Preise auf 442,2 Millionen Euro - der obere Rand der eigenen Erwartungen. Im Vorjahr hatte noch ein Verlust von 81,5 Millionen Euro gestanden.

Weil der Autovermieter die Nachfrage infolge fehlender Wagenauslieferungen nur bedingt bedienen konnte, stiegen auch die Preise für die Verbraucher. So schnellte der Umsatz um 49 Prozent auf 2,28 Milliarden Euro nach oben. Erwartet hatte Sixt 2,1 bis 2,3 Milliarden. 2020 war er auf 1,5 Milliarden Euro eingebrochen. Im vierten Quartal belief sich der Zuwachs beim Umsatz sogar auf 85 Prozent. Für das laufende Jahr rechnet Europas größter Autovermieter mit einem weiter steigenden Umsatz und einem Gewinn vor Steuern von 380 bis 480 Millionen Euro.

Der Baader Bank-Analyst Christian Obst schrieb in einer am Mittwoch vorliegenden Studie, der Umsatz und der Rekord-Vorsteuergewinn des Autovermieters lägen nahe an den Markterwartungen. 2022 könnte das gleiche Gewinnniveau bei höheren Umsätzen erzielt werden. Der Experte hob zudem die hohe Dividende hervor.

Autovermieter Sixt zahlt nach Rekordjahr hohe Dividende


Europas größter Autovermieter lässt die Aktionäre an seinem Rekordjahr teilhaben. Auf die mehrheitlich im Familienbesitz befindlichen Stammaktien will das Unternehmen je 3,70 Euro zahlen, auf die stimmrechtslosen Vorzüge je 3,72 Euro. Das sei deutlich mehr als Analysten erwartet hätten, deren Schätzungen im Schnitt bei 2,21 Euro lägen. "Die deutlich höhere Dividende dürfte Käufer anlocken", prognostizierte ein Händler. Die Geschäftszahlen für 2021 fielen hingegen als Kurstreiber aus.

In den beiden Jahren 2020 und 2021, in denen das Geschäftsreise- und Urlaubsgeschäft wegen de Corona-Krise weitgehend brachlag, hatte Sixt nur die für die Vorzüge vorgeschriebene Mindestdividende von fünf Cent gezahlt, die Stammaktionäre waren leer ausgegangen.

Einschätzung zur Sixt-Aktie


Am Dienstag war die Sixt-Aktie in einem insgesamt sehr schwachen Marktumfeld auf den niedrigsten Stand seit Mitte Oktober 2021 gefallen. Auch charttechnisch hatte sich damit die Lage verdüstert, denn die Papiere rutschten erneut unter die noch leicht steigende 200-Tage-Linie. Eine Rückkehr über diese längerfristige Trendlinie bei aktuell knapp 135 Euro wäre hilfreich, betonte ein Händler.

Sixt könnte noch im März in den MDax aufsteigen - der zur Deutschen Börse gehörende Index-Anbieter Qontigo wird über den möglichen Wechsel am Donnerstagabend nach Börsenschluss informieren. Ein Aufstieg könnte dem Kurs Schub geben.

Empfehlung: Kaufen.

fh/rtr/dpa-AFX