Kurz vor Jahreswechsel unterbreitete der Mobilitätsdienstleister Sixt SE Anlegern ein attraktives Angebot, das sofort auf rege Nachfrage stieß. Das Orderbuch für den mit einem Volumen von 300 ?Millionen Euro ausgestatteten Bond war laut Sixt mehrfach überzeichnet.
Anscheinend haben Anleger keine Zweifel an der Zahlungsfähigkeit beziehungsweise der Kapitalstärke des Konzerns mit Sitz in Pullach bei München, auch wenn die Corona-bedingten Einbrüche deutlich ausfallen. Sixt erwartet ein Ergebnis vor Steuern für das Geschäftsjahr 2020 im Bereich von minus 70 bis minus 95 Millionen Euro. In der Prognose nicht enthalten ist jedoch der Verkauf von Sixt Leasing an Hyundai Capital Bank Europe. Sixt fließen so 65 Millionen Euro zu.
Mehr als angepeilt
Anlegern gefällt zum einen die schnelle Reaktion auf die massiven Einschränkungen des privaten und geschäftlichen Reiseverkehrs in der Pandemie. Durch die Verkleinerung der Mietwagenflotte und die Aufschiebung von Investitionen gelang es Sixt, in den erst neun Monaten des Jahres Kosteneinsparungen in Höhe von 200 Millionen Euro zu erzielen. Geplant waren ursprünglich 150 Millionen Euro. Außerdem sicherte sich das in 110 Ländern aktive Unternehmen im Mai vergangenen Jahres einen Konsortialkredit in Höhe von 1,4 ?Milliarden Euro.
Zum proaktiven Krisenmanagement zählt aber nicht nur der Rotstift, sondern auch das neue Mobilitätsangebot Sixt+. Kunden können monatlich kündbar ein Fahrzeug abonnieren. Einen BMW X3 20 Automatik gibt es für 749 Euro im Monat, einen VW Polo für 349 Euro. In der Gebühr enthalten sind die Anschaffungskosten, Zulassung, Steuern sowie Wartungs- und Instandhaltungskosten. Noch dazu treibt Sixt die Internationalisierung vo- ran. Im Juli vergangenen Jahres übernahm Sixt in den USA Flughafenstationen des insolventen Unternehmens Advantage Rent a Car. Für Sixt ist der Erwerb ein "wichtiger Meilenstein für Wachstum nach dem Ende der Pandemie".