Ausgangssituation und Signal



Die Aktien der SMA Solar Technology gehen am Donnerstagmorgen schwächer in den Handel und notieren kurz nach neun Uhr bei 41,50 Euro; einem Minus von knapp 1,5 Prozent gegenüber dem Vortagesschluss. Damit kommt die Kursstärke der vergangenen Tage zum Stillstand, die am Mittwoch in einen Kursgewinn von 10,2 Prozent gipfelte. Damit war SMA Solar Technology zur Wochenmitte der Outperformer innerhalb des SDAX. Rückblick: In den vergangenen acht Handelswochen sind die Notierungen von 24,86 Euro bis auf 42,74 Euro gestiegen - ein Gewinn von 71 Prozent. Die vorletzte Kerze im Monatschart mit ihrem großen, weißen Kerzenkörper zeugt noch heute davon. Der Kurssprung war offenbar etwas zu viel des Guten.

Die SMA Solar Technology AG ist einer der weltweit umsatzstärksten und deutschlandweit bekannteste Hersteller von Wechselrichtern für Photovoltaikanlagen mit Netzeinspeisung, netzunabhängiger Einspeisung sowie Backup-Betrieben. Eine Branche mit Zukunft.


Die Charts im Detail



Was die längerfristige Ausgangslage anbelangt, so hilft ein Blick auf den Wochen- und Monatschart weiter. Diese visualisieren den längerfristigen Kursverlauf der SMA-Solar-Aktie. Dabei stellt jeder Balken die Kursbewegung einer Handelswoche, beziehungsweise eines Handelsmonats, dar. Der längerfristige Trend wird dadurch besser ersichtlich. Und dieser weist bei den Aktien von SMA Solar Technology noch immer ganz klar nach oben. Dies kommt nicht zuletzt durch den stark ansteigenden Verlauf der 200-Tagelinie (blaue Kurve) zum Ausbruch. Die Definition: Solange die 200-Tagelinie nach oben strebt, solange gilt der primäre Aufwärtstrend als intakt. Liegen die Kurse des Basiswertes zudem oberhalb ihrer ansteigenden 200-Tagelinie, so wie bei SMA Solar Technology bereits seit Anfang 2019 der Fall, so ist dies als ein positives Zeichen zu betrachten: einerseits bewegen sich die Kurse in einem intakten, mittelfristigen Aufwärtstrend; zum anderen hat sich die Kursstärke in den vergangenen Monaten verstärkt.

Doch Vorsicht: Die jüngste Aufwärtsrallye hat auch dazu geführt, dass sich der Basiswert bereits ein heiß gelaufen hat. Der Titel ist "überkauft", wie Chartisten sagen. Ein Hinweis darauf liefert der prozentuale Abstand zwischen 200-Tagelinie und dem Aktienkurs. Dieser bewegt sich bei derzeit 36 Prozent und damit - rückblickend betrachtet - in einem Extrembereich (siehe Kurve unterhalb des Monatscharts). Das könnte schnell zu Gewinnmitnahmen führen, zumindest aber in eine Seitwärtsbewegung. Im Bereich der 200-Tagelinie, aktuell bei 30,98 Euro verlaufend, sehen wir den Titel als langfristig solide unterstützt.


Tageschart





Wochenchart




Monatschart





Empfehlung der Redaktion



SMA Solar Technology: Ein interessanter Wert aus einer interessanten Branche. Der Trend ist voll intakt und die jüngste Konsolidierung von Anfang September bewirkte, dass sich die einst überkaufte Marktsituation im kurzfristigen Bereich (siehe Kurve unterhalb des Tagescharts) auf ein wieder gesundes Maß reduzieren konnte. Mittelfristig betrachtet gilt das Papier aber noch immer als leicht überkauft - mit einer Fortsetzung der Korrekturbewegung vom Donnerstag muss gerechnet werden. Den nächsten nennenswerten Widerstand sehen wir im Bereich der 50-Euromarke, wo auch unser erstes Kursziel liegt. Ein nachfolgender Ausbruch nach oben könnte die Notierungen bis in den Bereich um 63,15 Euro tragen; dort lagen die Höchstkurse aus dem Jahre 2018. Ein Sprung über das bisherige Wochenhoch bei 42,74 Euro (siehe Tageschart) wäre als Kaufsignal zu interpretieren.



Unterstützungen und Widerstände

Chartmarken Niveau
Oberes Ziel 2 50,00
Oberes Ziel 1 42,74
Unteres Ziel 1 37,24
Unteres Ziel 2 30,97


Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.


AUTOR Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann. Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre arbeitete er über viele Jahre hinweg in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht. www.index-radar.de