Durch den politischen Fokus und die Energiekrise rücken alternative Energieformen in den Fokus der Anleger. Zudem dürfte der Ukraine-Krieg den Wunsch nach Unabhängigkeit bei der Energiegewinnung weiter fördern. Wie Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Die Grünen) bekannt gab, gehe langfristig an alternativen, erneuerbaren Energien kein Weg vorbei. Dennoch sind nicht alle Aktien aus dem Segment ein Selbstläufer. So bricht die Aktie von Solartechnikhersteller SMA Solar am Mittwoch um rund 20 Prozent ein. Grund hierfür ist das enttäuschende Ergebnis und der maue Ausblick.
Der Solarkonzern hat am Dienstagabend seine Erwartungen für das abgelaufene Geschäftsjahr und den Ausblick für 2022 veröffentlicht. Der Gewinneinbruch fiel dabei stärker aus als noch im Januar erwartet. Das Unternehmen rechnet für das vergangene Jahr mit einem operativen Ergebnis, das unterhalb der Prognose von Januar liegen dürfte. Zuletzt hatte der Konzern ein Ebitda, also ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, in Höhe von 20 bis 30 Millionen Euro angepeilt. Nach vorläufigen Berechnungen liegt das operative Ergebnis 2021 aber lediglich bei rund neun Millionen Euro. Grund für das enttäuschende Resultat sei die vorvertragliche Einigung zur außerordentlichen Beendigung eines bestehenden Servicevertrags im Bereich Betriebsführung und Wartung für Photovoltaik-Kraftwerke (O&M-Geschäft), so das Unternehmen. Infolge daraus entstehe ein erhöhter Rückstellungsbedarf.
Vorsichtiger Ausblick
"Die weltweite Verknappung von Chips und weiteren elektronischen Komponenten hat die Geschäftsentwicklung der SMA bereits in der zweiten Jahreshälfte 2021 beeinträchtigt", kommentierte SMA-Chef Jürgen Reinert. Auch im laufenden Geschäftsjahr erwartet das Unternehmen eine Beeinträchtigung durch den globalen Chipmangel. Der Umsatz soll daher in einer Spanne von 900 Millionen bis 1,05 Milliarden Euro liegen. Das Ebitda soll auf 10 Millionen bis 60 Millionen Euro ansteigen. 2021 lag der Umsatz bei 984 Millionen Euro.
Einschätzung zur Aktie
Die Aktie von SMA Solar bricht am Mittwoch in Folge der Unternehmensmeldung um rund 20 Prozent ein. Der Chipmangel belastete das Unternehmen in der zweiten Jahreshälfte und dürfte auch im laufenden Jahr negative Auswirkungen haben. Die Zahlen und der Ausblick sind nicht überzeugend. Wir empfehlen, das Papier zu beobachten.
lb