Wer allerdings die Entwicklung von Unternehmen und Aktie betrachtet, erkennt, dass SMA mehrfach in einer vergleichbaren Situation war: Überkapazitäten, Preisdruck und eine schwankende Nachfrage gehören zum Geschäft. Risikobereite Anleger, die in den Absturzphasen eingestiegen sind, konnten ihr Geld zumindest verdoppeln. Und das könnte gemessen am aktuellen Kursniveau um 20 Euro auch dieses Mal der Fall sein.
Zwei Katalysatoren für höhere Kurse
Die Wahrscheinlichkeit sei zumindest nicht gering, dass SMA auch dieses Mal ein Gewinner der Marktbereinigung sein könnte, schreiben auch die Analysten von Independent Research. Die Langfristperspektiven sind günstig. Mit dem Ausstieg aus der Kohleverstromung wird der Bedarf nach sauberen Alternativen kontinuierlich rund um den Globus wachsen.
Die Wechselrichter des Konzerns können bei allen Photovoltaikanlagen vom großen Kraftwerk bis hin zur Heimanlage verwendet werden. SMA liefert zudem auch die Technologie für Speicher- und Energiemanagement. Gerade in diesem Segment sollte die Nachfrage deutlich anziehen, da die dezentrale Stromerzeugung als ein Eckpfeiler der Energiewende gilt.
Die Redaktion sieht vor allem zwei Katalysatoren für höhere Kurse. Zum einen dürfte die Aktie bei einer Trendwende des Solarmarkts profitieren. Dann kann der Konzern zweistellige Ergebnismargen liefern. Wird eine in der Vergangenheit übliche Bewertung angesetzt, wären Kurse von mehr als 40 Euro erreichbar.
Der zweite Katalysator ist ein Going Private. Die Gründer und der dänische Heizungsbauer Danfoss halten 75 Prozent der Aktien. Das reduziert den Marktwert des Streubesitzes auf 170 Millionen Euro. Zum Ende des ersten Halbjahres standen aber 393 Millionen Euro als Nettoguthaben zu Buche. Das heißt: Selbst bei einem Aufgeld von 50 Prozent könnten die Großaktionäre den Rückkauf der Firma über das Firmenkonto finanzieren.