Acatis-Chef Hendrik Leber kann man
jederzeit zur aktuellen Börsenlage
befragen. Zugleich räsoniert Deutschlands
bekanntester Value-Fondsmanager
gern über prinzipielle Fragen der Kapitalanlage.
So wundert es nicht, dass Acatis nun
drei neue Smart-Beta-Fonds lanciert, die
verschiedene Indizes von Acatis synthetisch
abbilden. Verantwortlich für die
Modulor-
Reihe bei Acatis ist Christian
Schwehm. Der Modulor-Low eVar-hedged-
Index möchte zum Beispiel die "Low-Risk-
Anomalie" ausnutzen und investiert in 100
unterbewertete Aktien, die sehr geringe plötzliche Kursstürze erwarten
lassen. Die Titel werden dabei jeweils zwischen 0,7 und 1,3 Prozent
gewichtet. Zudem wird das Portfolio ständig zu 50 Prozent gegen
den MSCI-World-Index abgesichert. Grund: "Bei Aktien ist das Marktrisiko
das größte Risiko, das wir auf diese Weise ausschalten", sagt
Kevin Endler aus dem Modulor-Team. Überdies sei es kostengünstiger,
das Portfolio fix statt flexibel abzusichern. Der Modulor-Low-
Risk-Index wiederum hält 50 risikoarme Aktien, die gemessen an
den Faktoren Bewertung, Momentum und Qualität überzeugen. Hier
werden die Titel zwischen 1,0 und 3,0 Prozent gewichtet. Der Modulor-
Deep-Value-Index erinnert dagegen an die klassischen Value-
Fonds von Hendrik Leber, da er in Aktien investiert, die gemessen
an vier Bewertungsmodellen deutlich unterbewertet sind. Überdies
fehlen hier Beschränkungen bezüglich der Einzelwerte.
Alle drei Indizes investieren in Aktien mit mehr als einer Milliarde
Euro Börsenwert. Die eVar-hedged- und die Low-Risk-Variante haben
dabei regionale Unter- und Obergrenzen: 25-55 Prozent für Europa
und die USA, 5-25 Prozent für Asien und 0-15 Prozent für die Schwellenländer.
Die Deep-Value-Variante muss dagegen nur darauf achten,
Schwellenländer nicht höher als mit 40 Prozent zu gewichten.
Hendrik Leber überlässt das Thema Smart Beta nicht allein der
ETF-Branche. Das ist Wettbewerb im Sinn der Anleger. rf
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