"Wir glauben, dass die Neuerfindung der Kamera eine große Chance für uns ist, das Leben und die Kommunikationsart der Menschen zu verbessern", so wirbt das Unternehmen Snap für seine Dienste. Hunderte Millionen Nutzer tauschen sich über die Foto-App Snapchat inzwischen aus. Die Zahl der täglich aktiven Nutzer stieg zum Jahresauftakt um 18 Prozent auf 332 Millionen.

Doch Sorgen um wirtschaftliche Folgen des Ukraine-Kriegs belasten das Werbegeschäft der Social-Media-Plattform. Wie die Nachrichtenagentur dpa am Freitag mitteilte, würden sich die Werbekunden Sorgen um geopolitische Risiken machen und hätten teilweise ihre Anzeigekampagnen gestoppt. Auch Ängste bezüglich der Inflation sei ein Faktor beim Werbegeschäft. Zwar seien einige Kunden zurückgekehrt, das Wachstumstempo habe sich im Jahresvergleich aber verlangsamt, so dpa weiter.

Im ersten Quartal kletterte der Umsatz im Vorjahresvergleich um 38 Prozent auf 1,06 Milliarden US-Dollar. Unterm Strich stand mit 360 Millionen Dollar hingegen ein höherer Verlust als noch im Jahr zuvor (287 Millionen Dollar). Für das zweite Quartal erwartet der US-Konzern zudem ein Umsatzwachstum in der Spanne von 20 bis 25 Prozent. Die Anleger sind unentschlossen. Am Freitag verlor das Papier zunächst, erholte sich gegen Ende des Handels dann wieder und notiert nun über zwei Prozent im Plus.

Der Ausblick im Hinblick auf das angepasste Ebitda, also das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, ist dagegen zuversichtlich. Das Ergebnis soll im zweiten Quartal zwischen dem "Breakeven" und 50 Millionen Dollar liegen. Der sogenannte "Breakeven"-Punkt ist die Schwelle zur Gewinnzone.

Einschätzung zur Aktie


Snap war insbesondere durch die sich löschenden Bilder auf der Foto-App Snapchat bekannt geworden. Inzwischen arbeitet das Unternehmen auch an der erweiterten Realität, der sogenannten Augmented Reality.

Im vergangenen Jahr hatten Apples geänderte Datenschutzrichtlinien Snaps Geschäft zugesetzt. Neben dem Ukraine-Krieg und der Inflation ist der starke Wettbewerb mit Konkurrenten wie Tiktok ein zusätzlicher Belastungsfaktor. Der Konzern blickt jedoch zuversichtlich nach vorne und erwartet mit dem bereinigten Ebitda im zweiten Quartal die Gewinnzone zu erreichen.

BÖRSE ONLINE empfiehlt die Aktie vor dem Hintergrund der jüngsten Ergebnisse zunächst nur mutigen Anlegern zum Kauf.

lb mit rtr und dpa-AFX