BULGARIEN

Aus keinem anderen Staat werden so viele Waren und Rohstoffe eingeführt wie aus Russland. 2013 summierten sie sich auf 6,6 Milliarden Dollar, was 18,5 Prozent der gesamten Importe entspricht. Etwa 90 Prozent seines Gasbedarfs deckt Bulgarien über den russischen Gazprom-Konzern. Die einzige Ölraffinerie des Landes wird vom ebenfalls russischen Unternehmen Lukoil betrieben. Das einzige Atomkraftwerk, das etwa 40 Prozent des Stroms liefert, ist auf russische Atombrennstäbe angewiesen. Gut jeder vierte der jährlich 2,6 Millionen Touristen in Bulgarien kommt aus Russland. Die Reisebranche wiederum steht für 13 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung.

TSCHECHISCHE REPUBLIK

Zwei Drittel der Gasimporte kommen aus Russland. Die Exporte dorthin summierten sich im vergangenen Jahr auf 5,83 Milliarden Dollar, was 3,67 Prozent der Gesamtexporte entspricht. Der größte russische Stahlproduzent Evraz betreibt eine Fabrik in der Tschechischen Republik. Ein Konsortium mit der russischen Atomstroyexport bewirbt sich um den milliardenschweren Ausbau des Atomkraftwerkes Temelin. Die russische Firma TVEL liefert die Brennstäbe für die tschechischen Kernkraftwerke. 2013 kamen 759.000 russische Touristen in die Republik, was mehr als zehn Prozent aller ausländischen Gäste entspricht.

UNGARN

Russland ist der größte ungarische Handelspartner außerhalb der EU. Die Exporte dorthin beliefen sich 2013 auf 2,55 Milliarden Euro bei einem Gesamtvolumen von 81,7 Milliarden Euro. Mehr als 80 Prozent des Gasbedarfs werden durch Russland gedeckt. Die Regierung hat einen Vertrag mit dem russischen Konzern Rosatom geschlossen, das Atomkraftwerk Paks auszubauen. Dort werden 40 Prozent des heimischen Stroms erzeugt. Russland ist der wichtigste Markt des ungarischen Arzneimittelherstellers Richter. Wegen der Rubel-Abwertung erwartet Richter im ersten Quartal einen schwächeren Gewinn.

LITAUEN

Ein Fünftel der Exporte gehen nach Russland. Allerdings handelt es sich dabei zu einem großen Teil um Re-Exporte - also Waren, die ursprünglich aus anderen Ländern stammen und dann nach Russland geliefert werden. Das Land ist nahezu vollständig abhängig von russischer Energie.

POLEN

Mehr als die Hälfte seines Gases und 90 Prozent seines Öls bezieht Polen aus Russland. Russland ist der zweitwichtigste Handelspartner mit einem Volumen von 36 Milliarden Dollar, was 8,8 Prozent der Ein- und Ausfuhren entspricht.

RUMÄNIEN

Die rumänischen Exporte nach Russland machen nur rund drei Prozent des Gesamtvolumens aus. Umgekehrt kommen rund 4,2 Prozent der Importe aus russischer Produktion. Rumänien ist viel weniger als andere osteuropäische Länder von russischem Gas abhängig. 80 Prozent des Bedarfs werden über heimische Gasfelder gedeckt.

SLOWAKEI

Die Exporte nach Russland summierten sich 2013 auf 2,55 Milliarden, die Importe auf 6,15 Milliarden Euro. Die beiden Atomkraftwerke werden mit russischem Material betrieben. Der russische Konzern Rosatom bewirbt sich um den Bau eines neuen Kernkraftwerks. Die Slowakei ist nahezu vollständig von russischen Gas-Lieferungen abhängig.

SLOWENIEN

Slowenien gehört zu den osteuropäischen Ländern mit dem größten Überschuss im Handel mit Russland. Die Exporte von waren und Dienstleistungen dorthin summierten sich auf gut eine Milliarde Euro, was etwa 4,6 Prozent der Ausfuhren entspricht. Für den größten börsennotierten Konzern Krka ist Russland der wichtigste Markt. Dort nimmt das Pharmaunternehmen 300 Millionen Euro ein, was ein Viertel des Gesamtumsatzes entspricht. Reuters