Trotz eines Gewinnanstiegs sind die Aktien des Softwareherstellers Suse am Donnerstag um fast 34 Prozent eingebrochen. Zuvor hatte die Nürnberger SDAX-Firma erneute ihre Auftragsprognose für das laufende Geschäftsjahr eingedampft. Von Sonja Funke
Die Aktien brachen bis auf 12 Euro ein. Für den Linux-Spezialisten, der erst seit rund eineinhalb Jahren an die Börse notiert ist, ist das der größte Kurssturz seit seinem Börsengang.
Nicht nur die wiederholt gesenkten Auftragsprognosen lösten Unmut bei Börsianern aus, auch der freie Kapitalfluss sei enttäuschend, sagten Aktienhändler. Analyst Charles Brennan von der Investmentbank Jefferies verwies indes darauf, dass der operative Gewinn für das dritte Quartal die Erwartungen übertroffen habe.
Finanzchef Andy Myers bekräftigte die Ziele für den bereinigten Umsatz und die bereinigte operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) für das im Oktober endende Geschäftsjahr. Es gebe zwar kurzfristige Auswirkungen auf den annualisierten Vertragswert (ACV), er sei aber „zuversichtlich, dass wir unsere Marktchancen nutzen und unsere mittelfristige Prognose erfüllen können.“
Im Kerngeschäft erwartet Suse bei dieser Kennziffer statt eines Anstiegs im mittleren Zehnerprozentbereich nur noch ein Wachstum von rund zehn Prozent. Dieses Ziel war aber bereits im Juli reduziert worden. Im Geschäft mit aufstrebenden Softwarelösungen sieht es noch dustere aus: Hier dürfte nicht einmal mehr die Hälfte der zuvor angepeilten Ziele erreicht werden, der Zuwachs soll hier nun noch rund 20 Prozent statt 50 Prozent betragen.
Mit dem Kurseinbruch wurde die Aktie ausgestoppt. Angesichts des angeschlagenen Chartbildes raten wir, zunächst abzuwarten. Wir stufen die Aktie weiter mit „Beobachten“ ein.