Historisch gesehen ist der Juli eigentlich ein guter Monat für die Börsen. Nur dieses Jahr lief es so schlecht wie seit Jahren nicht mehr. Das könnte Anleger jetzt in den nächsten zwei Monaten erwarten.
So einen Monat hat der amerikanische Index S&P 500 schon ewig nicht mehr erlebt. Nach einem kometenhaften Lauf in der ersten Jahreshälfte mit einem Plus von fast 15 Prozent ging vielen amerikanischen Aktien aus dem Index im Juli die Luft aus. Gegen Ende des Monats stand sogar zwischenzeitlich ein Minus von 0,4 Prozent zu Buche.
Das ist historisch gesehen besonders, da die Börsen in diesem Monat eigentlich recht gut laufen. Eine so schlechte Quote hatte der S&P 500 daher zuletzt vor zehn Jahren. 2014 verzeichnete der Index ein Minus von 1,5 Prozent. Den größten Sprung gab es dagegen 2020 mit einem Plus von 5,5 Prozent. Im Mittel (Median) gewann der Index in den letzten zehn Jahren 2,7 Prozent dazu. Da kann der Juli 2024 definitiv nicht mithalten. Und jetzt könnte es noch schlimmer kommen.
August und September keine guten Monate an den Börsen
Viel Upside verspricht die Geschichte für die nächsten zwei Monate auch nicht. Im August bewegte sich der S&P 500 in den letzten zehn Jahren im Mittel genau gar nicht (0 Prozent) und verlor im September nochmal 2,2 Prozent. Für September erwartete Zinssenkungen können einen weiteren Kursverfall unter Umständen etwas bremsen, doch bisher sieht es für die Aktienmärkte etwas trüb aus.
Meinungen von Oppenheimer, Morgan Stanley und Co. gehen auseinander
So gehen die Analysten von Morgan Stanley und JPMorgan Chase davon aus, dass der S&P 500 noch bis Jahresende um 18 Prozent oder 24 Prozent fallen könnte. Das würde definitiv auch deutsche Aktien mit nach unten ziehen. Es gibt aber auch Stimmen von Oppenheimer und Evercore, die dem Index noch ein Wachstum von sieben bis neun Prozent zutrauen. Momentan scheint das Pendel aber eher zu weiteren Abverkäufen zu tendieren und Anleger sollten sich möglicherweise auf eine turbulente zweite Jahreshälfte einstellen. Ausgang ungewiss.
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