So startet der DAX in die neue Handelswoche. Kommt es zu neuen Rekorden? Außerdem im Fokus: der Ölpreis und die Aktien von Synlab.

 Auch nach einer siebenwöchigen Gewinnstrecke zeigt der DAX zum Start in die verkürzte Handelswoche erst einmal weiter in guter Form. Kurz nach der Eröffnung ging es für den deutschen Leitindex in Rekordhöhen weiter. Zuletzt verbuchte er ein Plus von 0,13 Prozent auf 18 230,49 Punkte.

Den Zuwachs im Jahr 2024 baute er auf fast neun Prozent aus. Zinssenkungserwartungen trotz robuster Wirtschaft in den USA sind einmal mehr der Treiber der Hausse.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen hielt sich am Montagvormittag mit 0,04 Prozent im Plus auf 26 632,98 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 0,1 Prozent zu.

In der Woche vor Ostern wird nur bis Gründonnerstag gehandelt. Am Karfreitag bleiben die Börsen feiertagsbedingt geschlossen.

DAX (WKN: 846900)

Aktien von Synlab im Fokus

Europas größte Laborkette Synlab hat 2023 mit steigenden Kosten und dem starken Rückgang der Covid-Tests gerungen. Der Konzern setzt zwar mit Einsparungen, Preiserhöhungen und Verkäufen von Unternehmensteilen dagegen, konnte aber im Gesamtjahr einen Umsatz- und Ergebnisrückgang nicht vermeiden. Wie Synlab am Montag in München mitteilte, sank der Erlös 2023 auf 2,64 Milliarden Euro, ein Jahr waren es noch 3,25 Milliarden Euro gewesen. Das operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) verringerte sich von zuvor 753,4 Millionen auf 437,9 Millionen Euro. Die geplante Übernahme durch den Finanzinvestor Cinven zieht sich derweil noch etwas hin.

Unter dem Strich entfiel im vergangenen Jahr auf die Aktionäre ein Gewinn von 92,7 Millionen Euro. 2022 hatte das Unternehmen noch 150,7 Millionen Euro verdient. Für 2023 will das Management keine Dividende zahlen. Ein Jahr zuvor hatte das Unternehmen an seine Aktionäre noch 33 Cent je Aktie ausgeschüttet.

Für das laufende Jahr peilt die Laborkette einen Umsatz von rund 2,7 Milliarden Euro an. Davon sollen als bereinigter Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen 17 bis 18 Prozent hängen bleiben nach 16,6 Prozent im Vorjahr.

Synlab steht vor einer Komplettübernahme durch den Finanzinvestor und Großaktionär Cinven. Dieser will die Anteile, die ihm noch nicht gehören, für zehn Euro das Stück kaufen. Cinven hatte Synlab erst im Frühjahr 2021 an die Börse gebracht. Der Ausgabepreis hatte damals 18 Euro betragen; die Bewertung lag damit bei rund vier Milliarden Euro.

Die Übernahme dürfte aber noch etwas dauern. "Zum heutigen Tag sind die in der Cinven-Angebotsunterlage dargelegten Bedingungen noch nicht vollständig erfüllt", hieß es vom Unternehmen. Im November hatte der Finanzinvestor Paul Singer eine kleine Beteiligung an Synlab bekannt gegeben. Damit folgte der Hedgefonds-Manager dem bekannten Muster, bei derartigen Übernahme mitverdienen zu wollen. Singer ist dafür bekannt, sich Anteile an Unternehmen zu sichern, die vor einer Übernahme stehen, um etwa in einem sogenannten Zwangsabfindungsverfahren (Squeeze-out) einen höheren Preis herauszuschlagen.

Synlab (WKN: A2TSL7)

Ölpreise im Fokus

Die Ölpreise sind zu Wochenbeginn moderat gestiegen. Am Montagmorgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai 85,83 Dollar. Das waren 40 Cent mehr als vor dem Wochenende. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 42 Cent auf 81,05 Dollar.

Mit dem Terroranschlag rückt am Rohölmarkt Russland stärker in den Fokus. In einem Veranstaltungszentrum bei Moskau hatten am Freitag mehrere Täter wahllos auf Besucher geschossen und dabei mehr als 130 Menschen getötet. Obwohl sich die Terrorgruppe Islamischer Staat zu der Tat bekannt hat, sieht der russische Präsident Wladimir Putin eine ukrainische Spur. Die Tat könnte die ohnehin hohen geopolitischen Spannungen weiter erhöhen.

Schon in der vergangenen Woche hatten Ereignisse in dem großen Förderland für Aufmerksamkeit gesorgt. So sollen Angriffe ukrainischer Drohnen einen nicht unerheblichen Teil der russischen Raffineriekapazität beschädigt haben. Russland führt mit Saudi-Arabien den großen Förderverbund Opec+ an, der sein Angebot seit Monaten knapp hält und damit für Preisauftrieb am Ölmarkt sorgt.

Öl (Brent) (ISIN: FTREFF000001)

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