Hohe Sonderlasten wegen Rechtsstreitigkeiten drücken auf den Gewinn der zweitgrößten französischen Bank Societe Generale. Der Überschuss summierte sich im vierten Quartal auf 656 Millionen Euro, wie der Rivale von Branchenprimus BNP Paribas am Donnerstag mitteilte. Damit wurden die Analystenprognosen knapp verfehlt. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich dennoch ein Plus von fast einem Fünftel, vor allem dank des Privatkundengeschäfts in der Heimat.
An der Börse kamen SocGen-Aktien - parallel zum sehr schwachen Gesamtmarkt - unter die Räder. Sie brachen um mehr als 14 Prozent auf unter 27 Euro ein. Analysten verwiesen vor allem darauf, dass die Bank ihr Renditeziel von zehn Prozent für 2016 nicht bekräftigte. Das werde wie eine Gewinnwarnung gewertet, sagte ein Händler in Paris.
Für Rechtsstreitigkeiten legte das Geldhaus zusätzlich 400 Millionen Euro zurück. Details zu den Gründen nannte die Bank nicht. Auch dies wirke sich am Finanzmarkt negativ aus, so der Händler. Insgesamt belief sich die Vorsorge Ende 2015 auf 1,7 Milliarden Euro. Societe Generale hat intern eine Untersuchung im Zusammenhang mit Dollar-Transfers von Tochtergesellschaften eingeleitet. Hier wird geprüft, ob es Verstöße bei US-Sanktionen gegen bestimmte Länder gab. Wegen solcher Fälle haben die heimischen Konkurrenten Credit Agricole und BNP Paribas bereits Strafen von 787 Millionen Dollar beziehungsweise 8,9 Milliarden Dollar akzeptiert.
Reuters