Softing beschäftigt sich mit dem Informationsaustausch zwischen Geräten, Sensoren, Anlagen und Software. Das ist das, was man als Digitalisierung von Geschäftsprozessen bezeichnet. Und Softing unterhält einige Initiativen, die in einem Umfeld mit nun anziehenden Investitionen in der Wirtschaft profitieren sollten. Zudem haben die Bayern mit der Technologietochter Globalmatix einen echten Joker im Portfolio.
Größter Bereich ist die Industrielle Automation. Hier ist Softing stark in den USA verankert und ein wichtiger Partner von Rockwell, einem Anbieter von Automatisierungslösungen. In dem Bereich sind klassische Digitalisierungsprojekte aufgehängt, etwa die Vernetzung von Produktionsanlagen. Softing hat Testinstallationen etwa auch in der digitalen Produktionsplattform von Volkswagen. Im Bereich Fahrzeugelektronik, dem zweitgrößten Bereich, werden Diagnosesysteme für Werkstätten sowie für die Entwicklung neuer Produkte bei Pkws und Lkws geliefert. Mit der Zunahme an Elektrofahrzeugen steigt der Elektronikanteil, was sich positiv auf die Nachfrage auswirken sollte.
Viele Pfeile im Köcher
Den dritten und kleinsten Bereich nennt Softing IT Networks. Hier werden Systeme vermarktet, die etwa in der Diagnose von Netzwerken benötigt werden. Das Geschäft entwickelte sich sehr stark und brachte ordentliche Deckungsbeiträge. Weil Softing im zweiten Halbjahr eine neue Produktgeneration vorstellen wird, könnte sich der Erfolgskurs fortsetzen.
Globalmatix ist im Moment Venture Capital, das im Erfolgsfall sehr viel wert sein kann, im Kurs aber mit null bewertet wird. Das Geschäft steuert Verluste bei. Globalmatix hat auf Basis eigener Mobilfunkstrukturen eine Box entwickelt, die in Fahrzeugen installiert wird und eine breite Diagnose ermöglicht. Das reicht von Telematik bis hin zu Problemen im Betrieb. Zielgruppe sind Betreiber großer Fahrzeugflotten. Probleme potenzieller Kunden wie Autovermietungen bremsten 2020 das Geschäft stark.
Softing hat die Nutzbarkeit des Produkts erweitert und erwartet, dass die Tochter 2021 den Durchbruch schaffen kann. Gelingt es, das Geschäft in die Gewinnzone zu schieben, gäbe es für das Gesamtergebnis einen Gewinnsprung. Das müsste ausreichen, um das Vorkrisenniveau wieder zu erreichen.
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