Ausgangssituation und Signal
Verkaufen bei guten Nachrichten - so scheint das Motto am Mittwoch bei den Aktien der Software AG zu lauten. Denn das Unternehmen hat für das zweite Quartal mit einem Gewinnsprung überrascht (Börse Online berichte). Nach anfänglichen Gewinnen zu Handelsbeginn rutschten die Kurse der Papiere ab und verlieren am Mittwoch in den ersten 90 Handelsminuten knapp 3,6 Prozent an Wert. Die Aktie notiert um 10:30 Uhr bei 41,43 Euro; das bisherige Tagestief lag bei 39,84 Euro.
Gleichwohl sollten Anleger auf kein schnelles Comeback der Notierungen hoffen; dafür erscheint der heutige Kurseinbruch (bei positiver Unternehmensnachricht) zu heftig. Dabei sah es zu Tagesbeginn gar nicht so schlecht aus und die Notierung des TecDAX-Wertes sprang kurz nach Börseneröffnung über die 200-Tagelinie (blaue Kurve); dies geht aus dem Tageschart klar hervor. Gewinnmitnahmen lasteten jedoch auf den Notierungen. Damit hat sich dieser gleitende Durchschnitt der vergangenen 200 Handelstage einmal mehr als Widerstand nach oben behauptet (siehe auch gelbe Markierung im Wochenchart).
Auf Seite 2: Die Charts im Detail
Die Charts im Detail
Die Chartisten bleiben bei der Software AG also skeptisch gestimmt. Die Kernfrage: Wie weit kann es jetzt noch nach unten gehen? Eine erste (leichte) Unterstützung findet sich um 38,24 Euro, dem bisherigen Jahrestief. Und dieses Niveau könnte schneller erreicht werden, als vielen Aktionären lieb ist. Ein weitaus kräftigerer Halt verspricht die Kursmarke bei 34,54 Euro, die sich aus dem Monatschart herleiten lässt. Sollte auch diese nach unten durchbrochen werden, so läge die nachfolgende Unterstützung im Bereich um 30,29 Euro. Platz genug also, um bei den Aktien der Software AG eine Short-Strategie zu fahren. Bei Preisen oberhalb von 44,39 Euro würde sich das Chartbild wieder aufklaren.
Tageschart
Wochenchart
Monatschart
Auf Seite 3: Empfehlung der Redaktion
Empfehlung der Redaktion
Die Charts verraten: Die Dynamik der Abwärtsbewegung könnte sich bei den Aktien der Software AG beschleunigen. Dies würde ein Kursziel von rund 30 Euro rechtfertigen (siehe Monatschart), insbesondere dann, wenn sich auch die charttechnische Situation beim Deutschen Aktienindex (DAX) zuspitzen würde.
Nachfolgend aufgeführtes Hebelzertifikat zielt auf weiter nachgebenden Notierungen bei der Software-Aktie ab und hebelt Kursbewegungen um den Faktor 6,8. Basis- und Knockoutpreis liegen gleichauf bei 46,55 Euro und damit noch oberhalb eines wichtigen Widerstands. Positiv: Derzeit kann mit einem relativ engmaschigen Stop-Losskurs gearbeitet werden; siehe Tabelle. Würden die Notierungen der Software-Aktie bis auf 30,29 Euro nachgeben, so hätte sich der Preis des Derivats um mehr als 150 Prozent verteuert. Aber selbst Notierungen um 34,54 Euro würden mit einem rechnerischen Gewinn von knapp 100 Prozent locken.
Trading-Idee | |
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Produkt | Open End Turbo Short |
Basiswert | Software AG |
WKN | MF4HX6 |
Emittent | Morgan Stanley |
Laufzeit | Open End |
Basispreis | 46,5500 EUR |
Knock-Out-Schwelle | 46,5500 EUR |
Hebel | 6,772 |
Kurs Zertifikat | 0,55 EUR |
Kurs Zertifikat an Stopp 1 ca. | 0,17 EUR |
Kurs Zertifikat an Stopp 2 ca. | 0,04 EUR |
Kurs Zertifikat an Ziel 1 ca. | 1,08 EUR |
Kurs Zertifikat an Ziel 2 ca. | 1,47 EUR |
Kursmarken Basiswert | |
Kurs Basiswert | 40,40 EUR |
Kaufen bei max. | |
Stoppkurs 1 | 44,45 EUR |
Stoppkurs 2 | 45,85 EUR |
Zielkurs 1 | 34,54 EUR |
Zielkurs 2 | 30,29 EUR |
Manfred Ries ist ausgebildeter Bankkaufmann mit Studium der Volkswirtschaftslehre. Über viele Jahre arbeitete er in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht.