Auf der Ergebnisseite gab es hingegen einen deutlichen Einbruch. Die Marge sank von über 20 auf 13,3 Prozent, der Jahresüberschuss reduzierte sich von rund 30 auf 20 Millionen Euro. Dieser Rückgang wurde aber schon vor Monaten kommuniziert und er fällt geringer aus, als viele Marktbeobachter das befürchteten. Deshalb holte die Aktie einen Teil des vorherigen Rückgangs auf. Und es sieht danach aus, als ob zumindest mittelfristig mehr möglich sein könnte. Das Unternehmen ist mit seiner Ausrichtung auf Middleware und einem breiten Kundenstamm eigentlich hervorragend positioniert, um von der Digitalisierung zu profitieren. In der Vergangenheit gab es aber immer wieder Rückschläge, etwa weil sich große Lizenzdeals verzögerten.
Der 2018 angetretene Firmenchef Sanjay Brahmawar will das ändern, indem er das Geschäft auf Cloud-Angebote umstellt, bei denen die Kunden laufend zahlen. Das geht erst einmal auf die Marge. Die Strategie scheint aber aufzugehen. Der Umsatz des Bereichs Cloud und Internet of Things verbesserte sich um mehr als 60 Prozent. Die zurechenbaren Lizenzeinnahmen haben sich sogar mehr als verdoppelt. Bisher ist Software AG recht gut durch die Krise gekommen. Ob das anhält, lässt sich nicht prognostizieren. Das solide finanzierte Unternehmen dürfte allerdings in drei bis fünf Jahren bei Umsatz und Gewinn deutlich besser dastehen als heute. Die Aktie hat deshalb einiges Potenzial. Allein die historischen Höchstkurse liegen noch mehr als 50 Prozent über den aktuellen Notierungen.
Unsere Einschätzung: Kaufen.