Hier liegt der Umsatz nach Aussage von Gregory Ramirez vom Pariser Analysehaus Bryan Garnier um 8 Prozent unter der Konsensprognose von Analysten. "Wir bezweifeln, dass die Software AG unsere Schätzung für die DBP-Sparte noch erreicht", schrieb der Analyst mit Blick auf das Gesamtjahr.
Gautam Pillai von Goldman Sachs sieht nach den Erstquartalszahlen niedrigere Gewinnschätzungen auf das Unternehmen zukommen. Um Wechselkurse bereinigt seien die Lizenzumsätze im Kernsegment DBP um rund 30 Prozent zurückgegangen. Damit habe die Software AG erneut enttäuscht. Er rate daher weiter zum Verkauf der Papiere.
Ende Januar war die Software AG im Segment DBP schon einmal hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Seinerzeit wurde die Konsensschätzung nur knapp verfehlt. Gleichwohl war der Aktienkurs an dem Tag um 11 Prozent eingebrochen, belastet allerdings vor allem von einer enttäuschenden Margenprognose für das neue Jahr 2018.
Die Umsatzprognose für das Geschäftsfeld Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) für 2018 erhöhte die Software AG am Freitagabend. "Die Herausforderung für die Software AG war aber schon immer, beim Internet der Dinge und gleichzeitig auch bei DBP zu wachsen", merkte Charles Brennan von der Credit Suisse an. In der Mitteilung des Unternehmens vom Freitag finde sich aber kaum etwas, das zu dieser Hoffnung berechtige. Brennan bewertet die Papiere daher weiter mit "Underperform".
Die Zahlen von der Software AG waren bereits die zweite Hiobsbotschaft aus der europäischen Software-Branche. Am Freitag hatte die britische Sage Group das Wachstumsziel für dieses Jahr gesenkt, woraufhin die Aktien in London um bis zu 20 Prozent eingebrochen waren. Die Gruppe bietet Personal- und Kunden-Management-Software für kleine und mittlere Unternehmen an.
dpa-AFX