"Es ist ein Armutszeugnis, dass sich Software AG selbst zum Verkauf stellen will - statt den Übergang in die Cloud voranzutreiben", sagte ein Börsianer. Analysten der DZ Bank halten im Falle eines Verkaufs einen Finanzinvestor für sinnvoller als einen strategischen Investor.

Die Software AG prüfe verschiedene strategische Optionen, darunter auch eine Veräußerung, meldete die Agentur "Bloomberg" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Überlegungen befänden sich in einem frühen Stadium und es sei unklar, ob es letztlich zu einem Verkauf komme. Die Software AG, die sich mitten in einem großangelegten Konzernumbau befindet, wollte keine Stellung nehmen.

Die Software AG, die Nummer zwei in Deutschland hinter SAP, richtet sich seit einiger Zeit stärker auf die Cloud aus und damit auf wiederkehrende Umsätze durch Abonnements statt Lizenzen, die einmalig bezahlt werden. Seit 2018 wird die Firma von Sanjay Brahmawar geleitet, der zuvor Geschäftsführer von IBM Watson Internet of Things war. Es hat lange gedauert, bis die Darmstädter mit ihrer neuen Strategie auf den Wachstumspfad zurückkehren konnten. Mit einem Quartalsumsatz von zuletzt knapp 200 Millionen Euro ist das Unternehmen mit weltweit rund 4700 Mitarbeitern weiterhin weit von seinem mittelfristigen Ziel entfernt, im Gesamtjahr mehr als eine Milliarde Euro zu erlösen.

Großaktionär der Software AG ist die Software AG Stiftung, die 31 Prozent an dem 1969 gegründeten Unternehmen hält. Unternehmens- und Stiftungsgründer ist Peter Schnell, der in den 1990er-Jahren alle seine Anteile an dem Softwarehaus in die Stiftung eingebracht hat. Die private Stiftung war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar

rtr