Zuvor hatten die Darmstädter 30,5 bis 31,5 Prozent erwartet. Beim Verkauf von neuen Softwarelizenzen in der Wachstumssparte mit Integrationssoftware gab es allerdings einen Dämpfer.
Grund für die gestiegene Zuversicht bei der Profitabilität ist ein überraschend gutes Abschneiden im zweiten Quartal. Bei der bereinigten operativen Marge wies das Unternehmen 29,5 Prozent aus nach 27,4 Prozent ein Jahr zuvor. Vom Unternehmen zuvor befragte Analysten hatten lediglich mit einem Wert auf Vorjahresniveau gerechnet. "Mit Blick auf die zweite Jahreshälfte sind wir sehr zuversichtlich, unser profitables Wachstum weiter auszuweiten", sagte Finanzchef Arnd Zinnhardt.
Das Nettoergebnis kletterte um 10 Prozent auf 40,2 Millionen Euro. Das um Sonderposten bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (Ebita) stieg ebenfalls um 10 Prozent auf 61,3 Millionen Euro. Getrieben wurde das Ergebnisplus vor allem von gewinnträchtigen Wartungsverträgen im Geschäft mit Integrationssoftware (DBP Digital Business Platform).
Beim Erlös schnitt das zur Wachstumssparte erklärte Geschäft allerdings mit 104,1 Millionen Euro schwächer ab als von Experten gedacht, weil der Lizenzverkauf um 6 Prozent zurückging. Weniger Lizenzen schmälern tendenziell die Chancen, den Kunden im Nachgang auch die lukrativeren Wartungsverträge zu verkaufen.
An der Börse sorgte die angehobene Prognose denn auch nicht für uneingeschränkte Begeisterung. DZ-Bank-Analyst Harald Schnitzer wertete die Margenentwicklung zwar als ermutigend. Commerzbank-Experte Thomas Becker verwies hingegen darauf, dass mit der Lizenzentwicklung bei der Integrationssoftware das untere Ende der Prognosespanne in dem Geschäft in Reichweite komme. Die Aktie drehte nach positivem Start am Vormittag ins Minus und verlor zuletzt rund 1,5 Prozent an Wert.
Der Gesamtumsatz des Konzerns stieg im zweiten Quartal um 2 Prozent auf 207,4 Millionen Euro. Deutschlands zweitgrößter Softwarehersteller bestätigte dabei seine Umsatzprognosen für das laufende Jahr. Die Sparte für Integrationssoftware soll ohne Wechselkurseffekte gerechnet um 5 bis 10 Prozent zulegen. Nach dem ersten Halbjahr stehen plus 6 Prozent zu Buche. Die Pipeline der Sparte sei vielversprechend, sagte Vertriebschef Eric Duffaut in einer Telefonkonferenz.
Im angestammten Geschäftsbereich mit Datenbanksoftware (A&N) dürften die Erlöse hingegen um 2 bis 6 Prozent zurückgehen. Nach sechs Monaten weist die Sparte ein Minus von 17 Prozent aus. Finanzchef Arnd Zinnhardt sagte, für das zweite Halbjahr rechne er hier weiter mit einem deutlichen Aufschwung. Dieser habe im zweiten Quartal schon begonnen.
dpa-AFX