Auch wenn bei der Gleichstellung von Mann und Frau bereits große Erfolge erzielt wurden - man denke nur an die 2016 eingeführte gesetzliche Frauenquote in den Aufsichtsräten der DAX-Konzerne -, herrschen in vielen Bereichen noch Ungerechtigkeiten. Laut "Global Gender Gap Report 2016" werden Frauen bei der Bezahlung immer noch klar benachteiligt. Bis beide Geschlechter für die gleiche Arbeit auch gleich bezahlt werden, kann es den Experten zufolge noch bis 2186 (!) dauern. Den Spitzenplatz im Gleichberechtigungsranking besetzt Island, und das bereits zum achten Mal in Folge.
Aus wirtschaftlicher Sicht ist die Diskriminierung ebenfalls ein Problem. Laut Beratungsfirma McKinsey könnte die globale Wirtschaftsleistung bei echter Gleichberechtigung um zwölf Billionen US-Dollar höher ausfallen. Dass sich Frauen in Führungspositionen positiv auf die Entwicklung eines Unternehmens auswirken, zeigt eine Untersuchung des Peterson Institute for International Economics. Demnach würde eine Erhöhung des Anteils weiblicher Führungskräfte auf 30 Prozent eine Steigerung der Nettomarge um 15 Prozent bedeuten.
Höhere Frauenquote, höherer Gewinn
Folglich wirkt sich die Gleichstellung der Geschlechter positiv auf den Wert eines Unternehmens aus. "Eine Anlage in diese Unternehmen fördert nicht nur die soziale Gerechtigkeit, sondern ist auch profitabel", schlussfolgern die Experten von RobecoSAM. Wie profitabel, zeigt eine Rückrechnung. Zwischen Dezember 2010 und Dezember 2016 warf der Global Gender Diversity Index eine Rendite von 8,9 Prozent p. a. ab, der MSCI World lag im Vergleichszeitraum mehr als einen Prozentpunkt dahinter. Auch die Volatilität war beim Strategie-Index geringer.
Der Global Gender Diversity Index umfasst 50 sorgfältig ausgesuchte Unternehmen. In den Auswahltopf kommen nur solche, deren "Gender Diversity of Board Score" laut Sustainalytics bei 100 liegt. Dieser Wert misst die Gender-Diversität von Verwaltungs- und Aufsichtsräten. Hinzu kommt das Maß für die Diversität des Gesamtunternehmens. Aufgenommen werden letztlich jene Titel mit der geringsten Volatilität über die vergangenen zwölf Monate. Als einziger deutscher Vertreter schafft es Henkel in den Auswahlindex.
Mit dem neuen Indexzertifikat der UBS können sich Anleger das Thema einfach ins Depot holen. Allerdings sollte ein langer Atem mitgebracht werden, die Strategie ist sehr langfristig ausgerichtet.