Ein Paradebeispiel ist Wirecard. Anfang des Jahres erwarb Vorstand Markus Braun über seine Beteiligungsgesellschaft zwei Pakete im Wert von rund 4,5 Millionen Euro zu damaligen Höchstkursen von mehr als 90 Euro. Heute lassen sich die fundamentalen Gründe für die lukrative Kaufentscheidung - der Kurs hat sich mehr als verdoppelt - feststellen. Der Zahlungsdienstleister wächst schneller als erwartet und hob seine Jahresziele an.
Derartige Insidergeschäfte haben nichts Verwerfliches an sich, da eine Meldepflicht besteht. Laut Marktmissbrauchsverordnung muss eine Transaktion "innerhalb von drei Geschäftstagen" angezeigt werden.
Vom Wissen anderer profitieren
Die Beispiele zeigen, dass Investoren gut beraten sein könnten, den "Directors dealings" mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Allerdings hat nicht jeder Zeit, die Meldungen tagtäglich zu verfolgen. Um dennoch von dieser Anlagestrategie zu profitieren, hat die Solactive AG einen Insiderindex ins Leben gerufen. Mit einem beachtlichen Track-Rekord: Auf Sicht von fünf Jahren liegt das Barometer rund 30 Prozentpunkte vor dem DAX.
Insgesamt beinhaltet der Index 15 deutsche Unternehmen, die im abgelaufenen Quartal das höchste Verhältnis von Insiderkäufen in Relation zur Marktkapitalisierung aufweisen. Alle Mitglieder werden zu gleichen Teilen gewichtet.
Derzeit sind Aktien von A wie Adidas bis W wie Wirecard enthalten. Aus dem DAX und MDAX stammen je sechs Titel, zwei Mitglieder stellt der SDAX, und mit Porsche wird auch eine Aktie außerhalb der DAX-Familie berücksichtigt. Mit dem Tracker der Deutschen Bank auf den Strategie-Index können Anleger bequem vom Wissen der Firmenchefs profitieren.