Die Dividende ist der neue Zins - für viele Anleger ist diese Aussage ein Fakt. Während insbesondere für Euro-Anleihen mit guter Bonität nach wie vor und sehr wahrscheinlich auch noch eine ganze Zeit lang sehr niedrige Zinsen gezahlt werden, sind sogenannte Dividenden-Stars, also Aktien mit hoher Dividendenrendite, sehr viel verlockender. Robert Halver, Leiter Kapitalmarktstrategie bei der BaaderBank, hat für die DAX-Werte in toto aktuell eine Dividendenrendite von 2,7 Prozent berechnet.

Einige Titel, wie Daimler, Münchener Rück, Allianz und BMW, würden ihre Aktionäre sogar mit einer vier vor dem Komma beglücken. Andere haben ihre Ausschüttungen indes vorübergehend eingestellt, wie etwa Deutsche Bank und Commerzbank. Wer diese Aktien im Portfolio hat, geht in diesem Jahr leer aus.

Für Anleger bedeutet das, dass sie sehr genau hinschauen müssen, um nicht auf Unternehmen zu setzen, die sie mit Dividendenkürzungen oder gar Streichungen überraschen. Denn dann geht obendrein recht oft der Aktienkurs ebenfalls nach unten, wohingegen die Meldung einer hohen Dividendenrendite oder einer Ausschüttungserhöhung den Kurs nicht selten nach oben treibt.

Es kommt daher nicht nur darauf an, die Unternehmen hinsichtlich ihrer Dividendenpolitik zu analysieren, sondern auch die Geschäftszahlen unter die Lupe zu nehmen. Beispielsweise, ob die Dividende aus Gewinnen gespeist wird, oder ob teilweise Substanz ausgeschüttet wird, nur um das (Dividenden-)Image zu wahren. Ein Job für Profis, wie sie erfahrene Fondsmanager darstellen, oder spezialisierte Analysten, die attraktive Aktien auswählen und daraus einen speziellen Index zusammenstellen. Ein solcher Index stellt die Basis für den SPDR S&P Global Dividend Aristocrats UCITS ETF dar. Der Index fasst den weltweiten Dividenden-Adel zusammen.

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Dividende ist nicht gleich Dividende



Unter den Dividenden-Stars hierzulande spielen die Unternehmen aus dem DAX eine führende Rolle. Einer Analyse des Prüfungs- und Beratungsunternehmens Ernst & Young zufolge dürften die 30 DAX-Firmen in diesem Jahr insgesamt 31,7 Milliarden Euro an ihre Aktionäre auszahlen - mithin sieben Prozent mehr als im bisherigen Rekordjahr 2015 und somit neuer deutscher Rekord! Interessant ist dabei, dass aufgrund der guten Konjunktur in Deutschland 23 der 30 Unternehmen im deutschen Leitindex ihre Dividenden erhöhen, 19 von ihnen sogar auf einen neuen Rekordwert. Bei vier Unternehmen bleibt die Ausschüttung gleich und nur bei drei Häusern wird sie gesenkt bzw. gestrichen.

Die Analysten von Ernst & Young haben überdies festgestellt, dass die Gewinne vieler Unternehmen derzeit noch stärker steigen als die Dividenden, was einerseits hilft, Zukunftsinvestitionen aus Bordmitteln zu finanzieren und andererseits einen Puffer für schlechtere Zeit bildet. Ein klarer Vorteil für die Dividenden-Stars, was sich zumeist auch in der Kursentwicklung niederschlägt. Hohe Ausschüttungen stehen sehr oft für Stabilität und Ertragskraft der betreffenden Unternehmen und Untersuchungen zeigen immer wieder, dass Firmen mit einer aktionärsfreundlichen Dividendenpolitik langfristig die höchsten Wertzuwächse liefern. Aber es geht noch besser - indem man das Anlageuniversum auf das weltweite Aktienangebot ausdehnt.

Die erforderlichen Analysen, um Unternehmen mit hohen Ausschüttungen und attraktiver Dividendenrendite zu finden, die überdies nachhaltig sein sollten, sind sehr umfangreich. Denn leider wird die Dividendenrendite nicht nur von der Höhe der Ausschüttung beeinflusst, sondern auch vom Aktienkurs. Fällt dieser, steigt die Rendite, was aber nicht unbedingt als Einstiegssignal gewertet werden sollte. Anleger tun daher gut daran, sich die Welt hoher Dividenden über spezialisierte Fonds zu erschließen. Hier ist nicht selten ein ganzes Team ausgewiesener Spezialisten dafür zuständig, die interessantesten Dividendenwerte auszuwählen.

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Der passende ETF



Ein sehr beliebter Fonds in diesem Kontext ist der SPDR S&P Global Dividend Aristocrats UCITS ETF, der die Entwicklung einer ganzen Palette von aussichtsreichen Aktien abbildet. Der ETF folgt dem S&P Global Dividend Aristocrats Index, der sich derzeit aus 101 weltweiten Unternehmen zusammensetzt, die eine kontrollierte Dividendenpolitik mit steigenden oder beständigen Dividenden für mindestens zehn aufeinander folgende Jahre befolgt haben. Es handelt sich dabei um Aktien wie beispielsweise Waddell & Reed Financial, Carillion, Fortum, Starhub oder auch Aberdeen Asset Management. Firmen, die mehr oder weniger bekannt sind, die aber allesamt eines gemein haben - sie weisen ein attraktives Verhältnis zwischen hohen Dividendenrenditen, Dividendennachhaltigkeit und -wachstum auf. Zugleich wird von den Indexgestaltern angestrebt, solche Unternehmen auszuschließen, deren künftige Dividendenausschüttung als weniger nachhaltig zu erachten ist.

Auf Basis dieser Strategie hat der im Mai 2013 gestartete, physisch replizierende ETF seit Auflegung einen Wertzuwachs von 22,27 Prozent erzielt, bzw. 5,32 Prozent p.a. (per 31.03.2017). zugleich liegt die Volatilität bei moderaten 11,44 Prozent. Die aktuelle Dividendenrendite des Index beträgt 4,53 Prozent.

Die Investments des ETF bestehen zum größten Teil aus Finanzwerten, Versorgungsbetrieben, Immobilienhäusern und Gebrauchsgüterherstellern. Von der regionalen Gewichtung her nehmen die USA, Kanada und Großbritannien die größten Positionen ein. Deutsche Aktien finden in dem Index nur geringe Beachtung - der Blick über die Grenzen eröffnet größere Chancen. Die Zusammensetzung des Index wird vierteljährlich geprüft und gegebenenfalls neu ausbalanciert. Der Index wird von S&P Dow Jones Indices LLC zusammengestellt, der Anlageverwalter des ETF ist State Street Global Advisors Limited.

Der SPDR S&P Global Dividend Aristocrats UCITS ETF kann laufend über die Börsen Frankfurt und Stuttgart sowie über Xetra gehandelt werden. Die dabei anfallenden Kosten sind die üblichen Transaktionsgebühren der Börsen. Der ETF selbst behält überdies jährliche Kosten von 0,45 Prozent (TER) ein.

Einschätzung der Redaktion



Unternehmen mit nachweislich hohen Dividendenzahlungen sind in der Regel attraktive Investments. Mit spezialisierten Dividendenfonds wie dem SPDR S&P Global Dividend Aristocrats UCITS ETF können Anleger breit gestreut in dieses Segment investieren und ersparen sich die aufwendige, aber unumgängliche Einzeltitelanalyse.