Das ist nur noch die achtbeste Note auf der 22-stufigen Skala und bedeutet eine "zufriedenstellende" Kreditqualität.

Die Ratingagentur stufte die Commerzbank nur um eine Note herab, die Deutsche Bank büßt dagegen zwei Notenstufen ein. Der Commerzbank komme zugute, dass sie in der Zwischenzeit größere Kapitalpuffer aufgebaut hat, die viele ihrer Gläubiger vor Verlusten schützen. Zugleich habe sie die riskanten Posten in der Bilanz zu großen Teilen abgebaut. S&P geht davon aus, dass die Aufseher alle Banken über kurz oder lang zwingen werden, solche Risikopuffer aufzubauen. Diese bestehen aus Papieren, die in der Krise als erstes dazu herangezogen werden, Verluste zu decken. Die Deutsche Bank habe davon zu wenige.

Allerdings droht der mit einem negativen Ausblick versehenen Commerzbank eine weitere Herabstufung, während das Rating der Deutschen Bank auf absehbare Zeit stabil bleiben dürfte. Auch die HypoVereinsbank, deren Note um zwei Stufen auf "BBB" gesenkt wurde, ist in Gefahr, erneut herabgestuft zu werden. Sie kommt damit immer noch besser weg als ihre italienische Mutter UniCredit. In den Augen der S&P-Analysten könnte die HypoVereinsbank im Krisenfall unabhängig von dieser abgewickelt oder aufgefangen werden - ein Vorteil für ihre Gläubiger. Mit der Vereinheitlichung der Bankenaufsicht unter der Ägide der Europäischen Zentralbank könnte sich das aber ändern.

Mit dem Schritt folgt die Ratingagentur dem Beispiel des kleineren Rivalen Fitch, der Mitte Mai Dutzenden Geldhäusern in Europa schlechtere Noten für ihre Kreditwürdigkeit gegeben hatte - ebenfalls mit Verweis auf die sinkende Bereitschaft der Staaten, ihre wichtigsten Banken zu retten. Fitch bewertet die Deutsche Bank allerdings drei Noten besser als die Commerzbank, die HypoVereinsbank liegt dazwischen. Die dritte große Ratingagentur Moody's hat Ähnliches vor.

In Österreich stufte S&P die Bonitätsnoten des Sparkassen-Spitzeninstituts Erste Group Bank und der Raiffeisen Zentralbank jeweils um eine Stufe auf "BBB+" von "A-" zurück.

Reuters