von Andreas Büchler




Chart 1 - Intradaychart auf Stundenbasis

Wer hat nicht schon mal zusammen mit anderen Gästen der Silvesterparty laut die letzten Sekunden bis Mitternacht gezählt, oder vor dem Computer gewartet, bis eine Ebay-Auktion ausgelaufen ist und der lange ersehnte Artikel günstig ersteigert wurde. Ähnlich ist das Gefühl der Marktteilnehmer derzeit, die erwartungsvoll auf ihre Kursanzeige starren und auf die "magische 10.000" hoffen.

Der kleine Unterschied ist aber, dass der DAX nicht nur in eine Richtung läuft - im Gegensatz zur Uhr geht es beim Index auch mal wieder ein paar Schritte zurück, und gerade jetzt zeigt sich das deutlich. Die Käufer zieren sich noch, denn viele Augen blicken auf die nun fast erreichte runde Schwelle. Wenn anschließend wieder Gewinnmitnahmen starten, sind diejenigen, die jetzt voreilig kaufen, die Dummen. Immerhin hat der Index vor zwei Wochen noch 400 Punkte tiefer notiert, da kann es schnell passieren, dass Profite realisiert werden.

Der Durchbruch nach oben ist aber auf längere Sicht sehr wahrscheinlich und dürfte eher früher als später erfolgen, sogar heute könnte es schon soweit sein. Da dem DAX nur wenige Punkte fehlen, gehört auch nicht allzu viel Mut zu solch einer Prognose. Schwieriger wird dann schon die anschließende Kurszielbestimmung. Dabei hilft die Statistik: Misst man die kurzfristigen Übertreibungsphasen des Marktes nach oben anhand der Abweichung der Kurse vom Monatsdurchschnitt (Indikator im Chart auf Seite zwei unten), zeigt der Index in Rally-Phasen einen Abstand von 3,8 bis 5,5 Prozent nach oben von der 21-Tage-Linie. Aus heutiger Sicht reicht der Spielraum dadurch von rund 10.080 bis 10.245 Zähler.

Geht es dagegen abwärts, sind erste Unterstützungen gut im Stundenchart zu sehen, sie liegen bei 9700 bis 9800 Zählern - wobei der Index kaum so stark zurückfallen dürfte. Schon die schwache Haltezone bei rund 9875/80 bis 9900 Punkten im Ein-Minuten-Chart (unten) könnte Nachkäufer anziehen.

Chart 2 - Intradaychart auf Minutenbasis

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Chart 3 - Tageschart

Im Tageschart ist nun vor allem der Aufwärtstrendkanal wichtig: Er lässt den Kursen Luft nach oben bis etwa 10.350 / 10.550 Zähler. Die Untergrenze dieses Kurskorridors bildet bei 9150/9200 Punkten zusammen mit der 200-Tage-Linie zugleich die erste Unterstützung im übergeordneten Zeitfenster - erst darunter wird die Prognose wieder schlechter, doch momentan droht dieser Ernstfall nicht.

Chart 4 - Wochenchart

Im Wochenchart ergeben sich zusätzlich zu den kurzfristigen Kursbildern des Deutschen Aktienindex vor allem zwei Zusatzinformationen: Er zeigt die starke Unterstützung bei 7500/8000 Punkten, die jedoch aus heutiger Sicht noch nicht gebraucht wird. Der Abstand zur 200-Tage-Linie und die geglättete Stochastik-Kurve warnen zudem rechtzeitig vor einer massiv überkauften Marktlage. Doch dazu müssen sie erst obere Extrembereiche (rote Zonen) erreichen - davon sind die Signalgeber noch weit entfernt.

Chart 5 - Kerzenchart auf Tagesbasis

Unterstützungen und Widerstände