Bisweilen hatten Dividenden-ETFs ihre
Nase gegenüber den aktiven Pendants
vorn. Doch zuletzt hat sich das Blatt
gewendet. Die passiven Indizes konnten mit
den aktiven Fonds nicht Schritt halten, und
selbst die normalen Standardindizes waren
oft besser. Dieser Malus trifft auch auf den
S & P Euro Dividend Aristocrats zu. Dabei ist
die Aristokraten-Idee, die dem ETF zugrunde
liegt, bestechend. Es kommen nur Aktien
infrage, die jahrelang ihre Dividendenzahlungen
konstant gehalten oder erhöht haben.
Wer in den Europa-ETF aufgenommen wird,
hat dies mindestens zehn Jahre in Folge geschafft.
Der Index S & P Euro Dividend Aristocrats bildet 40 Unternehmen
aus der Eurozone mit der höchsten Dividendenrendite im S & PEurope-
Broad-Market-Index ab. Die harten Kriterien für die Aristocrats-
Indexmitgliedschaft sorgen dafür, dass viele Aktien auf der Strecke
bleiben, die bisweilen Dividendenenttäuschungen kommunizieren
mussten. In Deutschland gibt es daher gerade einmal neun Aktien, die
stetig hohe Dividenden zahlen und es in den S & P-Dividenden-Index
geschafft haben. Das sind etwa Munich Re, Siemens, SAP oder Linde.
Führend im Index sind hingegen französische Titel. 13 haben es in
den Index geschafft. Die Dividendenrendite des ETF beträgt etwa 3,6.
Das KGV liegt um die 16 und das Kurs-Buchwert-Verhältnis bei gut
1,8.
Man sieht also, die Dividendenaktien sind nicht wirklich günstig
bewertet. Gleichwohl dürfte die Nachfrage nach solchen meist sehr soliden
Titeln zunehmen. Denn angesichts von Renditen, die bei 30-jährigen
Bundesanleihen unter ein Prozent liegen, sind die Dividendenrenditen
höchst attraktiv. Zudem wird die Dividende zweimal im Jahr
ausgeschüttet.
Die Konstruktion des ETFs ist gut. Allerdings scheinen
Dividendenaktien derzeit eine Schwächephase zu haben. Langfristig
dürfte man jedoch mit dem "Aristokraten" gut fahren. jk
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