Insidern zufolge wird US-Präsident Donald Trump seine Entscheidung über US-Importzölle auf Autos und Bauteile aus Europa um bis zu sechs Monate verschieben. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf drei Regierungsmitarbeiter.

Die Meldung gab den Werten der im DAX notierten Autoherstellern Schub. Die Aktien der - von zusätzlichen Zöllen wohl stark betroffenen Unternehmen - BMW und Daimler stiegen um jeweils rund zwei Prozent. Das hievte auch den gesamten Leitindex ins Plus.

Was am Mittwoch an der Börse sonst noch wichtig war

RWE verdient dank robustem Handelsgeschäft mehr - Aktie an Dax-Spitze

Der Energiekonzern RWE hat im ersten Quartal von einem überraschend guten Handelsgeschäft profitiert und sein Ergebnis gesteigert. Bei der Umsetzung der Transaktion mit Eon sieht sich RWE weiter "voll im Zeitplan". Man komme "Schritt für Schritt voran", sagte Finanzvorstand Markus Krebber am Mittwoch in einer Telefonkonferenz zu den Zahlen. Die "neue RWE" sei in Sicht.

Osram-Aktie unter Druck nach gestopptem Aktienrückkauf

Die Aktie des kriselnden Lichtkonzerns Osram ist am Mittwoch nach dem angekündigten Stopp seines Aktienrückkaufprogramms unter Druck geraten. Das Papier verlor am Mittag mehr als 4,5 Prozent. Die Aktie näherte sich mit den Abschlägen dem Tief aus dem Jahr 2014.

Deutsche Post rechnet mit etwas weniger Briefen wegen Portoerhöhung

Die Deutsche Post rechnet aufgrund der für den 1. Juli geplanten Portoerhöhung mit einem leichten Rückgang des Briefaufkommens. Erfahrungsgemäß würden einige Kunden auf die Preisanhebung reagieren und auf Sendungen verzichten, sagte Post-Chef Frank Appel auf der Hauptversammlung des Logistikriesen in Bonn. "Aber aus der Historie wissen wir, dass das relativ überschaubar ist." Der ohnehin aufgrund des Siegeszuges der E-Mail und Textnachrichten zu erwartende jährliche Rückgang des Briefvolumens um zwei bis drei Prozent werde sich dadurch nicht nennenswert beschleunigen, prognostizierte der Manager.

Leoni rutscht in die roten Zahlen und bleibt klare Prognose schuldig

Der angeschlagene Autozulieferer und Kabelhersteller Leoni ist zum Jahresauftakt tief in die roten Zahlen gerutscht. Nach wie vor traut sich das Unternehmen keine konkrete Aussage zum weiteren Jahresverlauf zu. Das Marktumfeld sei weiterhin sehr unsicher und instabil, sagte Vorstandschef Aldo Kamper am Mittwoch in einer Telefonkonferenz. Die Nachfrage von Kunden in China sei weiter sehr schwach, auch in Europa blieb der Start ins zweite Quartal verhalten. Die Aktie von Leoni stürzte am Vormittag erneut deutlich um rund 12 Prozent ab.

Boeing-Desaster droht Tui-Sommer zu verhageln - Aktie im Auf und Ab

Das Startverbot für Boeings neue Mittelstreckenjets droht dem weltgrößten Reisekonzern Tui das Sommergeschäft tatsächlich zu verhageln. Wenn Ende Mai noch nicht hinreichend sicher sei, dass die Boeing-Maschinen vom Typ 737 Max wieder abheben können, müsse Tui die Leasingverträge für Ersatzflugzeuge für den Rest des Sommers verlängern, teilte der Konzern am Mittwoch in Hannover mit. Auch die Buchungen für die wichtigste Reisezeit des Jahres schwächeln. Tui-Chef Fritz Joussen sieht seinen Konzern dennoch als Gewinner.

United Internet und Drillisch von Verhandlungen um Netzmiete belastet

Der Telekommunikationsanbieter United Internet hat zum Jahresauftakt die zähe Auktion von 5G-Frequenzen und weitere Abschreibungen zu spüren bekommen. Bei Umsatz und Ergebnis enttäuschte der MDax -Konzern mit seinen Zahlen aus dem ersten Quartal, allerdings sieht sich Konzernchef Ralph Dommermuth auf gutem Kurs zum Erreichen der Jahresprognose. Weil derzeit stockende Preisverhandlungen für die Netzmiete erst nach der laufenden Auktion von Mobilfunklizenzen weitergehen können, dürften erwartete Kostensenkungen erst in einigen Monaten nach Ende des Bieterkampfes zustande kommen. Die Aktien der Tochter 1&1 Drillisch rutschten auf ein Tief seit Anfang 2015.

rtr/dpa-AFX/fh