Genährt wurden die Spekulationen von einem Bericht der japanischen Zeitung "Nikkei Asian Review", demzufolge Nissan die Beteiligung an Renault auf mindestens 25 von derzeit 15 Prozent ausbauen will, um den Einfluss des französischen Staates auf seinen Partner einzudämmen. Nach japanischem Unternehmensrecht würde Renault somit Stimmrechte bei Nissan verlieren. Derzeit beträgt der Anteil des französischen Konzerns am japanischen Autobauer 43,4 Prozent.
Nissan betonte, auf der Vorstandssitzung am Montag sei keine Entscheidung zum Thema Renault gefallen. Außerdem gebe es keine Pläne für eine Kapitalerhöhung. Letzteres war in dem Zeitungsbericht ins Gespräch gebracht worden. Nissan-Titel rutschten in Tokio dennoch um 1,9 Prozent ab.
Im April war ein Machtkampf zwischen der französischen Regierung und Renault-Nissan-Chef Carlos Ghosn ausgebrochen. Damals erhöhte die Regierung in Paris überraschend ihren Anteil an Renault auf 19,7 von 15 Prozent und sicherte sich doppelte Stimmrechte. Das stieß in Japan auf Ablehnung. Renault hatte Nissan 1999 vor der Fast-Pleite gerettet. Seither sind die Japaner jedoch größer als das Mutterunternehmen geworden. Nissan ist für zwei Drittel des gemeinsamen Autoabsatzes und den Großteil des Gewinns verantwortlich.
Reuters