Spotify gelang ein außergewöhnlicher Börsengang. Der Musikstreaming-Dienst ging ohne Investmentbanken an die Börse. Das sparte dem Unternehmen einen Großteil der sonst anfallenden Gebühren. Bisher hat noch nie eine so große Firma - Spotify bringt es immerhin auf einen Börsenwert von rund 24 Milliarden - den Gang aufs Wall Street-Parkett im Alleingang gewagt. Die Sorge, dass der Aktienkurs ohne stabilisierende Maßnahmen von begleitenden Banken, sehr schwankungsanfällig sein könnte, war umsonst.
Die Anteilseigner selbst sind die stabilisierende Masse. Die größten Aktionäre sind die Gründer Daniel Ek mit 37,3 Prozent der Stimmrechte und Martin Lorentzon mit 42,1 Prozent. Seit 2015 hat die Venture Capital Gesellschaft Tiger Global ihre Beteiligung bei Spotify bis auf 6,9 Prozent ausgebaut. Tiger Global ist in der Tech-Szene kein Unbekannter. Die Firma zählt zu den frühen Investoren von Facebook, LindedIn oder Amazon. Im Dezember 2017 beteiligte sich der chinesische Internetgigant Tencent mit 7,5 Prozent am Steamingdienst. Spotify und Tencent besiegelten damit eine künftige Zusammenarbeit. Bis auf Sony, die 1,7 Millionen Aktien für rund eine Milliarde Dollar verkauft haben, halten bisher alle Aktionäre still. Sie geben kein Stück aus der Hand. Vielleicht weil sie an höhere Notierungen glauben.
Der Musikstreaming-Dienst entstand im Umfeld der illegalen Downloads. Die Idee, Menschen Musik zugänglich zu machen ohne dass die Künstler und Musikkonzerne leer ausgingen, wurde das Muster. 2008 ging der Musikdienst ans Netz. Ek hat viel eigenes Geld investiert und ist überzeugt, dass das Gratis-Angebot früher oder später mehr zahlende Kunden mit Abonnement anziehen wird. Das weltweite Potenzial für neue Kunden ist nicht erschöpft. Der globale Musik-Streaming-Markt wächst jährlich mit rund sieben Prozent.
Per Ende 2017 hat Spotify 71 Millionen bezahlende Nutzer und 159 Millionen monatlich aktive Nutzer in 65 Märkten weltweit. Der Umsatz hat sich in zwei Jahren auf vier Milliarden Euro mehr als verdoppelt. Aber auch der Verlust wurde auf 1,24 Milliarden Euro ausgeweitet. Die Entwicklung erinnert an andere Online-Medienfirmen wie etwa Netflix. Auch dort sieht die Strategie vor, erst einmal die Nutzerbasis auszubauen.
Richtige Spannung verspricht nun der Termin am 24. April, zu dem Spotify nach New York geladen hat. Schon länger wurde in den Internetforen darüber spekuliert, dass Spotify an einer eigenen Hardware arbeitet. Das Endgerät wurde bereits bei Nutzern beworben und ist anscheinend flexibel einsetzbar. Denkbar wäre natürlich auch, dass so ein Gadget auf den Aktienkurs überspringt.
Sehr couragierte Anleger positionieren sich vor dem Termin mit einem K.o.-Call mit der Stopp-Loss-Schwelle bei 130 US-Dollar.
Basiswert | Spotify |
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Produkt | Knock-out-Call |
WKN | "TR28YG |
" | |
Emittent | HSBC |
Laufzeit | endlos |
Kurs des Calls | 2,38 € |
Basispreis variabel | 129,96 $ |
Knock-out-Schwelle | 130,03 $ |
Hebel | 5,1 |
Abstand zum Knock-out | 13,06% |