Nach dem angekündigten Gewinnrückgang im vergangenen Jahr will der Medienkonzern 2014 zwar wieder mehr verdienen und der Umsatz soll leicht steigen, wie der MDax-Konzern (MDAX) am Donnerstag in Berlin mitteilte. Experten hatten sich aber zum Teil eine etwas mutigere Prognose erhofft. "Das in Aussicht gestellte Ergebnis liegt am unteren Rand der bisherigen Markterwartungen", hieß es in einer Studie von JPMorgan. Die Springer-Aktie tauchte am Donnerstag ab.

    Der um Effekte aus Übernahmen bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll im laufenden Jahr im niedrigen zweistelligen Prozentbereich steigen. 2013 war der Wert wegen der Investitionen in den verstärkten Ausbau des Digitalgeschäfts um knapp neun Prozent auf 454 Millionen Euro gefallen. Der um die verkauften Zeitungen und Zeitschriften bereinigte Umsatz legte um 2,3 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro zu. 2014 soll der Erlös im mittleren einstelligen Prozentbereich steigen.

    Der bereinigte Konzernüberschuss aus fortgeführten Aktivitäten lag bei 229,8 (Vorjahr: 258,6) Millionen Euro. Die Aktionäre sollen trotz des Gewinnrückgangs eine um zehn Cent höhere Dividende von 1,80 Euro je Aktie erhalten. Davon profitiert vor allem Firmenerbin Friede Springer, die den Großteil der Anteile hält.

    In den Zahlen sind nicht mehr die Aktivitäten der "Berliner Morgenpost", des "Hamburger Abendblatts" sowie von Frauen- und TV-Zeitschriften enthalten. Sie sollen für 920 Millionen Euro von der Funke-Gruppe ("WAZ") übernommen werden. Die Transaktion stößt aber vor allem bei den Programmzeitschriften noch auf Bedenken des Kartellamts. Eine endgültige Entscheidung solle hier im April fallen. Für Springer dürfte dies allerdings keine Bedeutung haben, da Funke dieses Risiko trägt.

    Das Digitalgeschäft war im vergangenen Jahr der Wachstumstreiber. "Der Aufbruch in die Zukunft des digitalen Journalismus ist uns gelungen", sagte Vorstandschef Mathias Döpfner. Jetzt komme es darauf an, diesen Weg mit voller Kraft weiterzugehen. DZ-Bank-Experte Harald Heider ist überzeugt davon, dass Springer dies gelingt und bestätigte seine Kaufempfehlung.

    Da Springer im Internet nicht nur mit journalistischen Inhalten, sondern auch mit Vermittlungsportalen wie Autohaus24.de oder Immonet Geld verdient, steht Döpfner bei einigen Verlegern wie dem Kölner Alfred Neven DuMont in der Kritik. Von Analysten wurde Döpfner dagegen für diesen Schritt gefeiert. Der Börsenwert des Unternehmens zog seitdem trotz des Minus vom Donnerstag um rund 40 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro an. Wegen des starken Anstiegs in den vergangenen Monaten ist die Luft jedoch dünner geworden. Ein Händler sagte, dass Zahlen und Prognose zu dürftig ausfielen, um für weitere Kauflaune zu sorgen.

dpa-AFX