Bei den so genannten Bond-Proxies handelt es sich um defensive und qualitativ hochwertige Aktien, die eine ansprechende Dividendenrendite bieten. Titel dieser Art entwickelten sich sehr positiv, seitdem die Anleiherenditen unter die Durchschnittsrendite von globalen Standardwerten gefallen sind. Denn das führte dazu, dass Investoren zunehmend nach Anlagealternativen außerhalb des Anleihesegments suchten.
Allerdings befürchten die Analyten bei Julius Bär, dass dieses Segment höchstwahrscheinlich leiden wird, wenn die zehnjährige Rendite von US-Staatsanleihen auf ein Niveau von über drei Prozent steigen sollte. Denn das wäre dann deutlich über dem derzeitigen Durchschnittsniveau der Dividendenrendite von Aktien aus den entwickelten Ländern von rund 2,6 Prozent. Jedenfalls sei die relative Performance von qualitativ hochwertigen defensiven Aktien traditionell negativ mit steigenden Anleiherenditen korreliert.
Klammere man die Aktien aus dem Informationstechnologie-Sektor aus, sei der Verschuldungsgrad der Unternehmen in den entwickelten Märkten auf ein neues Allzeithoch gestiegen. Interessanterweise seien es dabei vor allem die klassischen Bond-Proxy-Segmente wie Versorger und Immobilien gewesen, die seit 2009 ihren Verschuldungsgrad wieder erhöht hätten. Auch deshalb geht man davon aus, dass das Segment der Bond-Proxies sehr empfindlich auf ein Umfeld mit steigenden Anleiherenditen reagieren dürfte.
Vor diesem Hintergrund raten die Analysten von Julius Bär dazu, besonders vorsichtig zu sein bei Bond-Proxies, die eine hohe Verschuldung in der Bilanz aufweisen. Angesichts der hohen Zinssensitivität von Bond-Proxy-Aktien aufgrund ihrer allgemein schwachen Bilanzen stellten steigende Zinsen und Renditen ein doppeltes Problem dar.
Gleichzeitig erklären die Experten bei der Schweizer Bankengruppe aber auch, dass sie innerhalb des Bond-Proxy-Segments nach wie vor attraktiv bewertete Anlagestorys mit erstklassigen Bilanzen finden. Hochwertige Bilanzen und eine niedrige Verschuldung seien aber unerlässlich, damit sich die Kurse halten können, wenn Zinsen und Anleiherenditen steigen. Auf Branchenebene setzt man dabei auf Gesundheitsaktien, weil dies der einzige Sektor ist, bei dem man derzeit unter den Bond-Proxies derzeit nicht zu einer Untergewichtung rät sondern neutral gestimmt ist.
Blicke man nur auf die Unternehmen selbst, seien Gesellschaften mit einem gutem Umsatz- und Cash-Flow-Wachstum zu bevorzugen, mit erstklassigen Bilanzen, anspruchslosen Bewertungen und einer relativ sicheren Dividende. Aktien, die diese Kriterien erfüllen, sollten zu jedem Zeitpunkt des Zyklus Teil eines gut diversifizierten Portfolios sein. Wir stellen aus den Dividendenfavoriten von Julius Bär jene europäischen Aktien vor, welche die Analysten als qualitativ hochwertige defensive Titel einstufen und als geeignet für ein diversifiziertes Portfolio halten.
Auf Seite 2: Sanofi
Sanofi
Als defensive Qualitätsaktien mit verlässlichen Dividendenzahlungen stuft Julius Bär die Aktien von Sanofi ein. Das Kursziel beträgt hier 85,50 Euro. Das heißt, bei einer aktuellen Notiz von 75,68 Euro ergibt sich ein Kurspotenzial von rund 13 Prozent.
Die Dividendenrendite für das Geschäftsjahr 2018 taxiert Julius Bär auf rund vier Prozent. Das heißt, zusammen mit den vorhandenen Kurschancen ergibt sich für den französischen Pharmakonzern ein Gesamtrenditepotenzial von 17 Prozent.
Wie es allgemein heißt, hätten ein zunehmender Wettbewerb und das schwierige Preisumfeld bei Sanofis größtem Geschäftsfeld (Diabetes) seit einigen Jahren das Umsatz- und Ergebniswachstum ausgebremst. Doch weil der Diabetes-Bereich prozentual gesehen immer kleiner werde, sollte bald eine neue Wachstumsphase entstehen, die von etablierten Wachstumsbereichen (Vaccines, Dupixent, Consumer Health) und neu eingeführten Produkten getragen wird.
Die Meldung, dass ein potenzielles Biosimilar-Mittel von Konkurrent Lantus eingestellt wurde (es sind allerdings auch noch andere Biosilimars in der Pipeline), könnte zu einer Stabilisierung des Insulinmarktes beitragen und schaff weiteres Vertrauen mit Blick auf die Gewinnaussichten bei Sanofi.
Die Aktie handele derzeit mit einem Bewertungsabschlag im Vergleich zu den Konkurrenten auf Basis der Gewinnschätzungen für 2019. Konkret veranschlagt man den Gewinn je Aktie für das kommende Jahr auf 5,70 Euro, so dass sich ein geschätztes KGV von 13,3 errechnet. Dabei verspreche der Produktzyklus steigende Gewinne und es gebe neue Managementmitglieder, die neue Ideen einbrächten sowie einen vielfältigen, weitgehend nicht-zyklischen Geschäftsmix. Hinzu kommt eine breite geografische Präsenz und zusammen mit der attraktiven Dividendenrendite mache das Sanofi zu einer interessanten defensiven Anlageidee in Europa.
Charttechnik
Die Aktien von Sanofi sind in den vergangenen knapp 20 Jahren vor allem mit erheblichen Kursausschlägen aufgefallen. Als Folge davon notiert der Titel aktuell nur auf einem Niveau wie schon im Jahr 2001 und ganz langfristiger betrachtet ist somit nicht mehr als ein Seitwärtstrend zu konstatieren. Seit Mitte Mai hat sich der Titel recht gut geschlagen, zuletzt könnte der Wert inmitten der allgemeinen Marktschwäche aber ebenfalls nicht mehr nachlegen, demonstriert bisher aber weiterhin eine anhaltende Outperformance.
Profil
Sanofi-Aventis S.A. ist ein in den Bereichen Onkologie, Herz-Kreislauf und Zentrales Nervensystem tätiges Pharmaunternehmen. Es entstand im Jahr 2004 aus dem Zusammenschluss von Sanofi-Synthelabo mit Aventis. Durch Tochtergesellschaften, Kooperationen oder Joint Ventures ist der Konzern in Europa, den USA und in Japan stark vertreten.
In seiner Forschung konzentriert sich das Unternehmen vorrangig auf die Bereiche Diabetes/Stoffwechsel, Herz-Kreislauf, Thrombose, Zentrales Nervensystem, Innere Medizin, Onkologie und Prävention durch Impfstoffe. Im Dezember 2015 gab das Unternehmen bekannt, mit dem Pharmakonzern Boehringer Ingelheim über den Austausch zweier Sparten zu verhandeln. Während Boehringer Ingelheim von Sanofi den Bereich Tierarzneimittel übernahm, erhielt Sanofi im Gegenzug Boehringer's Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten.
Auf Seite 3: AstraZeneca
AstraZeneca
Ebenfalls als hochwertigen Qualitätstitel mit defensiven Aspekten stuft Julius Bär die Aktien von AstrZeneca ein. Dem Kurs traut man einen Anstieg bis auf 69,00 britische Pfund zu. Das verspricht bei einer aktuellen Notiz von 59,01 Pfund der Chance auf einen Anstieg von 16,9 Prozent.
Mit der Dividendenrendite kalkuliert die Schweizer Privatbank für das Geschäftsjahr 2018 mit knapp 3,60 Prozent. Insgesamt kommt der britische Pharmakonzern somit theoretisch auf ein Gesamtrenditepotential von 20,50 Prozent.
Laut den Analysten geht bei AstraZeneca derzeit eine Phase dem Ende zu, in der auslaufende Patente die geschäftliche Entwicklung belasteten. Mit Hilfe der anstehenden Einführung neuer Produkte dürfte aber bald die Rückkehr auf einen Wachstumspfad gelingen.
Wie es weiter heißt, verfüge AstraZeneca jedenfalls über eine beeindruckende Medikamentenpipeline, die viele Möglichkeiten biete. mit signifikanten Optionalität, wobei die wichtigsten Wachstumstreiber relativ geringe Risiken auswiesen. (Imfinzi und Tagrisso bei Lungenkrebs-Subtypen).
Das vom Management für 2023 angepeilte Umsatzziel von mehr als 40 Milliarden Dollar unterstelle verglichen mit 2018 ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von mehr als zehn Prozent.
Die Annahme, dass die Gesellschaft in eine neue, vom Produktlebenszyklus getriebene Wachstumsphase mit verbesserten Ergebnisperspektiven eintrete, lasse die im Branchenvergleich vergleichsweise hohe Bewertung als gerechtfertigt erscheinen.
Man rechnet jedenfalls ab 2019 mit einem im Branchenvergleich überdurchschnittlichen Umsatz- und Gewinnwachstum. Konkret sieht man den Gewinn je Aktie im Jahr 2018 bei 3,38 Dollar und 2019 bei 3,71 Dollar. Damit ergibt sich für das kommende Jahr ein geschätztes KGV von rund 20.
Charttechnik
Nachdem die Aktien von AstraZeneca in den zehn Jahr zuvor nicht zu überzeugen wussten, sieht es in Sachen Performance in den vergangenen zehn Jahren recht ansprechend aus. Ist der Kurs doch von März 2008 bis November 2018 von 17,48 Euro auf 63, 17 Euro gestiegen. Auch in diesem Jahr schlägt sich der Titel recht wacker, was sich auch daran ablesen lässt, dass der langfristige Aufwärtstrend weiter intakt ist, was derzeit nicht mehr viele europäische Aktien für sich in Anspruch nehmen können.
Profil
Die AstraZeneca PLC ist ein weltweit führendes Pharmazieunternehmen, das in der Entwicklung, Produktion und der Vermarktung verschreibungspflichtiger Medikamente tätig ist. Die Forschung der AstraZeneca konzentriert sich vornehmlich auf die Bereiche Atemwege, Herz-Kreislauf und Stoffwechsel, Krebs, entzündliche Erkrankungen, Infektionen und neurologische Störungen.
Schließlich bietet das Unternehmen Medikamente für Erkrankungen wie Asthma, Herzinfarkt, Brust- und Prostatakrebs, Diabetes und für die Behandlung von Depressionen, Schizophrenie sowie bipolaren Störungen. Das Unternehmen entstand 1999 durch die Fusion des bereits 1913 gegründeten schwedischen Konzerns Astra mit dem englischen Unternehmen Zeneca.
Auf Seite 4: L'Oreal
L'Oreal
Der dritte europäische Wert aus den Kaufempfehlungen von Julius Bär, welche die Schweizer Privatbank als stabile Dividendenzahler mit defensiven Qualitäten einstuft, ist L'Oreal. Hier hält man einen Anstieg bis auf 240,00 Euro für angemessen. Gemessen an der aktuellen Notiz von 200,70 Euro besteht somit 19,60 Prozent Luft nach oben.
Die Dividendenrendite veranschlagt die Bankengruppe für den französischen Kosmetikkonzern für das Geschäftsjahr 2018 auf knapp 2,10 Prozent. Auf Sicht von zwölf Monaten ergibt sich folglich ein Gesamtrenditepotenzial von 21,70 Prozent.
Zur Investmentthese, die hinter dieser Kaufempfehlung steht, verweist Julius Bär auf ein starkes und diversifiziertes Markenportfolio, das verschiedene Segmente bedient und es ermöglicht, branchenführende Margen und ein überdurchschnittliches organisches Wachstum zu erzielen. Für die Zukunft gehen die Analysten davon aus, dass L'Oréal angesichts der anhaltend hohen Fragmentierung des Schönheitsmarktes weiter dominieren wird.
Das organische Wachstum sei im letzten Quartal auf 7,5 Prozent gestiegen und habe in den ersten neun Monaten 2018 im Jahresvergleich 6,8 Prozent betragen. L'Oréal Luxe und aktive Kosmetik seien weiter die am stärksten wachsenden Segmente, wobei die Region Asien-Pazifik im Vergleich zu anderen Regionen das höchste Wachstum erziele. Der Vorstand habe zuletzt an dem bisherigen Ausblick festgehalten, der ein "signifikantes organisches Wachstum und eine Steigerung der Profitabilität" vorsieht.
Die Aktien notieren in Sachen Bewertung weitgehend im Gleichklang mit den Konkurrenten, obwohl das qualitativ hochwertige Profil des Titels eindeutig eine signifikante Bewertungsprämie rechtfertigen würde. Beim Gewinn je Aktie rechnet man für 2018 mit 7,06 Euro je Aktie und für 2019 mit 7,55 Euro. Daraus ergibt sich für das kommende Jahr ein geschätztes KGV von 26,6.
Charttechnik
Der Aktienkurs von L'Oréal kann von März 2009 bis August 2018 mit einem Anstieg von 46,96 Euro auf 213,60 Euro aufwarten. Seit einigen Monaten kommt die Notiz zwar nicht mehr voran, aber das langfristige Chartbild sieht nach wie vor recht ansprechend aus. Insbesondere dann, wenn man es mit vielen anderen europäischen Aktien vergleicht.
Profil
L'Oréal S.A. ist ein führendes Kosmetikunternehmen, das in Europa und auch international vor allem in der Vermarktung von Schönheits- und Pflegeprodukten vertreten ist. Zu dem französischen Konzern gehören über 32 internationale Marken. Die Haarpflegeprodukte und Kosmetika der bekannten Marken wie L'Oréal, Bioterm, Maybelline, Kiehl's, The Body Shop, Essie, Helena Rubinstein, Giorgio Armani, Garnier, Lancôme oder Vichy werden über große Einzelhandelsketten, Friseursalons, Apotheken und den Versandhandel vertrieben. Zentral für L’Oréal ist der Bereich Forschung und Entwicklung. Das Unternehmen unterhält außerdem Forschungseinrichtungen und Entwicklungscenter auf allen Kontinenten.
Auf Seite 5: Novartis
Novartis
Als vierten Wert aus Europa in der Liste mit den Kaufempfehlungen von defensiven Qualitätsaktien führt Julius Bär die Anteilsscheine von Novartis. Als Kursziel hat man in diesem Fall 101,00 Franken vorgegeben. Um diese Vorgaben zu erreichen, müsste der Wert bei einer aktuellen Notiz von 83,50 Franken um knapp 21 Prozent zulegen.
Die Dividendenrendite taxiert die Schweizer Bankengruppe für die Geschäftsjahre 2018 auf gut 3,3 Prozent. Zusammengerechnet verspricht das für den Schweizer Pharma-Hersteller ein Gesamtrenditepotenzial von 24,30 Prozent.
Dank einem aktiven neuen Chief Executive Officer, der sich auf Innovationen konzentriert, geht Julius Bär künftig von einem verbesserten Portfoliomanagement aus. Die Analysten bewerten die anstehende 100-prozentige Abspaltung von Alcon (Augenheilkundegeschäft), bei der die Aktionäre Alcon-Aktien erhalten werden, als positiv.
Darüber hinaus könnten die jüngsten Fortschritte bei Gilenya (Novartis hat als erste kranheitsmodifizierende Therapie für Kinder mit Multiple Sklerose die EU-Zulassung erhalten) die Exklusivität dieses Mittels erhöhen, so dass hier bis 2027 die jährlich zu erzielenden Umsätze auf rund drei Milliarden Dollar steigen könnten. Komme es dazu, verspreche das Aufwärtspotenzial bei den mittelfristigen Gewinnschätzungen des Analystenkonsensus.
Dank hausinterner Entwicklungen und kürzlich erfolgter Akquisitionen/Lizenzvereinbarungen erwartet Julius Bär, dass die Einführung mehrerer innovativer Pipeline-Medikamente und Biosimilars (die über die Generika-Division Sandoz vertrieben werden) mittelfristig ein über dem Durchschnitt der Vergleichsgruppe liegendes Wachstum unterstützen werden.
Novartis bietet defensives, nicht-zyklisches Wachstum, eine starke und steigende Dividende, ein relativ geringes binäres Ereignisrisiko und weiteres Restrukturierungspotenzial. Eine Bewertungsprämie im Vergleich zur Konkurrenz und dem Swiss Market Index sei vor diesem Hintergrund angemessen. Auch hob man am 05. Dezember angesichts der skizzierten Rahmendaten das Kursziel von bisher 96,50 Franken nach oben an. Die Gewinnschätzung je Aktie für 2018 beträgt 5,17 Dollar und 5,50 Dollar für 2019. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein KGV von 15,2.
Charttechnik
Der Aktienkurs von Novartis ist auf lange Sicht hin gesehen geprägt von volatilen Ausschlägen. Von März 2009 bis Juli 2015 hatte der Titel aber einen sehr guten Lauf. Aus dieser Zeit stammt auch das Rekordhoch von 102,30 Franken, bevor es anschließend zu einer spürbaren Kurskorrektur kam. In diesem Jahr hält sich der Titel deutlich besser als der Gesamtmarkt und beweist somit auch über diese Schiene defensive Qualitäten. Im Dezember musste der Wert aber einen Rückschlag hinnehmen.
Profil
Die Novartis AG ist ein weltweit tätiger Pharmakonzern aus der Schweiz. Das Unternehmen erforscht, entwickelt und vertreibt Produkte zur Krankheitsbehandlung und Prophylaxe. Das Medikamentenportfolio setzt sich aus Spezialmedikamenten, Generika, Humanimpfstoffen, rezeptfreien Medikamenten zur Selbstmedikation und Produkten für die Tiermedizin zusammen.
Zu den Therapiegebieten zählen vorwiegend Atemwegs- und Augenerkrankungen, Immunologie, Infektionskrankheiten, Onkologie (Krebs) und Hämatologie (Blutkrankheiten), Neurologie (Nervensystemerkrankungen) sowie Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen. Ergänzt wird das Sortiment des Pharmakonzerns durch Nahrungsmittel sowie Nahrungsergänzungsmittel, die auf die Bedürfnisse bestimmter Zielgruppen wie Senioren, Sportler oder Kleinkinder ausgerichtet sind.
Auf Seite 6: Nestlé
Nestlé
Der fünfte und letzte europäische Titel aus der Empfehlungsliste von Julius Bär mit Dividenden-zahlenden defensiven Qualitätstiteln heißt Nestlé. Die Analysten trauen dem Wert einen Kursanstieg bis auf 102,00 Franken zu. Das ist eine Vorgabe, die sich um 25,3 Prozent über den aktuellen Notierungen von 81,38 Franken bewegt.
Bei der Dividendenrendite kalkuliert die Schweizer Privatbank für den Schweizer Nahrungsmittel-Hersteller für 2018 mit knapp drei Prozent. Zusammengerechnet läuft das auf ein Gesamtrenditepotenzial von 28,3 Prozent hinaus.
Was die Anlagestory angeht, verweisen die Analysten darauf, dass Nestlé gut diversifiziert ist und ein niedriges Risikoprofil aufweise. Auch erziele die Gesellschaft traditionell ein branchenführendes und ausgewogenes organisches Umsatz- und Ergebniswachstum. Eine starke Bilanz und eine robuste Cashflow-Generierung unterstützten zudem Innovations- und Marketingmaßnahmen. Außerdem sei man mit Hilfe eines aktiveren Managements des Geschäftsportfolios dabei, ein beschleunigtes Wachstum zu generieren.
Nach Angaben der französischen Zeitung "Les Echos" habe Nestlé darüber hinaus einen möglichen Verkauf seiner 23-prozentigen Beteiligung an L'Oréal intern zur Diskussion gestellt Nestlé ist seit 1974 durch eine Aktionärsvereinbarung an diese Beteiligung im Wert von rund 27 Milliarden Euro gebunden. Der Vertrag verhinderte bisher eine Veräußerung ohne die Zustimmung von L'Oréal, sei aber in diesem Frühjahr ausgelaufen. Angesichts der soliden Finanzlage von Nestlé würde ein Verkauf wahrscheinlich zu einer Sonderausschüttung führen, so das Urteil.
Die Aktien sind im historischen Vergleich und gemessen an den Konkurrenten derzeit nicht teuer. Den Gewinn je Aktie geben die Analyten für 2018 mit 3,86 Franken an und für 2019 mit 4,19 Franken. Letzteres wäre gleichbedeutend mit einem geschätzten KGV von 19,4. Zu beachten sei auch, dass der Wert über ein sehr defensives Profil verfüge. Alles was in Sachen Bilanzmanagement zu Fortschritten in der Form von Verkäufen führe, dürfte wahrscheinlich zu zusätzlichen Ausschüttungen führen.
Charttechnik
Die Aktien von Nestlé kommen von März 2003 bis November 2017 mit einem Anstieg von 23,70 Franken auf 86,00 Franken daher. Das ist nicht spektakulär, aber solide. Der Titel kostet derzeit nur etwas mehr als im August 2016, in diesem Jahr schlägt sich der Titel aber in einem sehr schwachen Gesamtmarkt beachtlich, wie nach wie vor bestehende Tuchfühlung zum Höchstkurs belegt.
Profil
Das Schweizer Unternehmen Nestlé ist einer der größten Nahrungsmittelhersteller weltweit. Die Produkte von Nestlé sind auf der ganzen Welt erhältlich. Neben Tiefkühlprodukten, verschiedenen Getränken (Kaffee, Tee, Mineralwasser etc.), Milchprodukten und Süßwaren werden auch pharmazeutische Produkte, Spezialnahrungsmittel, Babyprodukte und Produkte für Heimtiere hergestellt.
Zu den bekanntesten Marken des Konzerns gehören unter anderem Nescafé, Nesquik, Maggi, Thomy, KitKat, Buitoni, Smarties und Wagner. Für Mutter und Baby hat Nestlé die Marken Alete, Bübchen und Mamalete im Portfolio. Dazu kommen Produkte für Heimtiere, etwa die Marken Felix und Beneful.