Zuletzt gaben sie als Schlusslicht im Kleinwerteindex SDAX noch um 3,24 Prozent auf 74,55 Euro nach. Stabilus-Chef Siemssen genieße bei Investoren große Anerkennung, erklärte Analystin Yasmin Steilen von der Commerzbank.
Der ehemalige Manager des Autozulieferes Continental, der 2011 zu Stabilus kam, wird das Unternehmen auf eigenen Wunsch zum Ende des Geschäftsjahres 2018 (Ende September) verlassen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Stephan Kessel, der bis 2002 Vorstandsvorsitzender der Continental AG war, wird Übergangschef. Bis Ende 2018 soll dann ein Nachfolger gefunden sein.
Das Ausscheiden von Siemssen dürfte laut Analystin Steilen die Folge von Uneinigkeit über die zukünftige Strategie des Konzerns sein. Siemssen habe wohl auf zusätzliche Übernahmen im Industriegeschäft geschielt, was vielleicht nicht vom Aufsichtsratschef unterstützt worden sei.
Interimschef Kessel dürfte zwar das Wissen und die Erfahrung haben, die er auf diesem Posten brauche, schrieb Analyst David Klus vom Bankhaus Lampe in einer Studie. Allerdings habe Siemssen den Hersteller von Gasdruckfedern erfolgreich geführt und auf einen dauerhaften Wachstumskurs gebracht.
Erst im Mai 2014 war Stabilus an die Börse gegangen. Abgesehen von kleineren Rückschlägen - zum Beispiel bis auf ein Tief im Herbst 2014 - ging es für den Kurs relativ beständig nach oben bis auf ein Rekordhoch von 89,35 Euro im Juni 2018.
In der zweiten Juni-Hälfte litten die Papiere zwar wie der Rest der Autobranche unter dem internationalen Handelsstreit und der Angst vor hohen Einfuhrzöllen der USA. Im Vergleich zum Ausgabepreis von 21,50 Euro im Jahr 2014 summiert sich das Plus aber immer noch auf fast 250 Prozent./mis/tih