In der US-Wirtschaft entstanden nach Angaben des Arbeitsministeriums im Juli weit mehr Jobs als erwartet. Insgesamt wurden 255.000 Stellen außerhalb der Landwirtschaft geschaffen. Von Reuters befragte Volkswirte hatten mit lediglich 180.000 gerechnet. Die getrennt erhobene Arbeitslosenquote verharrte bei 4,9 Prozent. "Der US-Arbeitsmarkt läuft weiterhin rund. Das Stellenplus fällt äußerst kräftig aus", sagte Chefökonom Thomas Gitzel von der VP Bank. Etwas skeptischer äußerte sich Helaba-Analyst Ralf Umlauf. Seiner Meinung nach werden Spekulationen auf eine Zinserhöhung in den USA wohl nicht nachhaltig forciert, denn die Lohnentwicklung im Vergleich zum Vorjahr sei immer noch moderat. "Auch relativiert die gestiegene Unterbeschäftigungsquote das Bild."
Am Devisenmarkt zog der Dollar-Index, der den Kurs des Greenbacks zu wichtigen Währungen wie Euro und Yen widerspiegelt, um 0,6 Prozent an. Der Euro fiel unter die Marke von 1,11 Dollar und notierte bei 1,1070 Dollar.
PIMCO BLEIBT MÜHLSTEIN FÜR ALLIANZ
Schwächster Dax-Wert war die Allianz -Aktie mit einem Minus von 3,2 Prozent. Zahlreiche Unwetter haben der Allianz im Frühjahr das Geschäft verhagelt. Hinzu kamen der verlustreiche Rückzug aus Südkorea und die anhaltende Schwäche der US-Fondstochter Pimco. Am Ende stand im zweiten Quartal ein herber Gewinneinbruch zu Buche.
Ganz oben im Nebenwerteindex MDax standen Aktien von Hugo Boss, die um knapp sechs Prozent zulegten. Anleger steckten die Senkung der Jahresziele und schrumpfende Gewinne aufgrund von Sanierungskosten weg. "Es muss erst schlimmer werden, bevor es besser werden kann", hieß es in einer ersten Einschätzung von Jefferies. Die Anleger hätten bereits mit einer Anpassung der Ziele gerechnet. Seit Jahresbeginn haben die Papiere rund ein Drittel an Wert verloren. Bei Evonik feierten Anleger eine optimistischere Prognose. Die Papiere verteuerten sich um 3,2 Prozent.
PROGNOSE SCHICKT RBS AUF TALFAHRT
Die Zahlen und der Ausblick der krisengeplagten Royal Bank of Scotland (RBS) enttäuschten die Anleger. Der Kurs sank um knapp sieben Prozent. Der Nettoverlust belief sich in den ersten sechs Monaten auf 2,05 Milliarden Pfund (2,42 Milliarden Euro), nach 179 Millionen Pfund im Jahr zuvor. Auch die Prognose der Schotten kam an der Börse schlecht an. "Der Ausblick ist bemerkenswert vorsichtig und verdeutlicht die steigende Unsicherheit wegen des jüngsten Anti-EU-Votums", sagte Gary Greenwood, Analyst beim Vermögensverwalter Shore-Capital.
Gefragt waren hingegen Aktien des Schweizer Zementkonzerns LafargeHolcim, die mehr als vier Prozent gewannen. Der Weltmarktführer ist seinem Jahresziel nach einem Ergebnisplus im zweiten Quartal nährgekommen.
rtr