Siltronic sei gut ausgelastet. Der anhaltend starke Euro werde aber Umsatz und Ertrag auch 2021 bremsen. Wafer werden auf dem Weltmarkt zumeist in Dollar abgerechnet. Siltronic profitiere von der Corona-Pandemie, die die Digitalisierung beschleunigt habe, während die Autoindustrie in diesem Jahr das Niveau von 2019 nicht wieder erreichen werde. Die Speicherchip-Hersteller hätten immer noch erhöhte Lagerbestände.
"Insgesamt geht das Unternehmen von einem guten Start in das Geschäftsjahr 2021 aus", hieß es in der Mitteilung. Siltronic ist auch vor dem Hintergrund des laufenden Übernahmeangebots des taiwanischen Konkurrenten GlobalWafers vorsichtig. Die erwartete deutliche Erholung des Wafer-Marktes hatte den Kurs der Siltronic-Aktie so weit nach oben getrieben, dass GlobalWafers seine Offerte zweimal auf letztlich 4,35 Milliarden Euro aufbessern und die Annahmeschwelle auf 50 Prozent senken musste. Das Übernahmeangebot werde "wahrscheinlich erfolgreich" sein, erklärte Siltronic. Knapp 37 Prozent der Aktien haben die Taiwaner bereits sicher.
Im abgelaufenen Jahr gingen Umsatz und operativer Gewinn bei Siltronic zurück. Der Umsatz schrumpfte wie erwartet um fünf Prozent auf 1,21 Milliarden Euro, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) brach um 32 Prozent auf 204 Millionen Euro ein. Zwar habe die Nachfrage nach Smartphones und Autos im zweiten Halbjahr "erste Anzeichen einer Erholung" gezeigt und der Preisdruck habe stark nachgelassen. Der schwache Dollar lastete aber auf Umsatz und Gewinn. "Unser Fokus lag auch im abgelaufenen Jahr auf unserer technologischen Leistungsfähigkeit und der Erhöhung unserer Produktivität", erklärte Vorstandschef Christoph von Plotho.
rtr